Ich habe Ihren Beitrag 3x gelesen und mir bleibt verborgen, wieso dieser Beitrag die Antwort auf den von Herrn Fuchs ist.
Ich will aber gerne auf Ihren Beitrag eingehen, obwohl ich in der Himmelsbeobachtung nicht so bewandert bin.
Man darf wohl die gleiche AP mit der gleichen Blende beim Fotoobjektiv gleichsetzen. Dann sollten Ferngläser mit gleicher AP flächige Objekte gleich hell zeigen, lediglich die Größe der Bilder hängt von der Vergrößerung ab. Ich habe mal irgendwo hier im Forum gelesen, dass wir beim s/w-Sehen die größeren Bilder im Kopf heller rechnen, das wäre dann der einzige Effekt. Wir müßten noch herausfinden, ob dieses Hellerrechnen erst ab einer bestimmten Wahrnehmungsschwelle geschieht oder ob man dadurch sogar Objekte aus dem Rauschen herausfischen kann.
Wenn nicht, dann zeigt jedes Fernglas mit der gleichen AP auch exakt gleich viel flächenhafte Objekte, oder?
Anders sieht es bei den punktförmigen Quellen aus, den Objekten, die unter einem Winkel gesehen werden, der kleiner ist als die Winkelauflösung. Diese Objekte werden proportional zur sammelnden Fläche heller wiedergegeben, oder? Also sieht man im größeren Feldstecher viel mehr Sterne und sternenähnliche Objekte, aber nicht den Andromedanebel heller.
Wobei wir dann wieder bei einem Feldstecher mit 70 mm Öffnung wären. Im Vergleich zum 32 mm Fernglas sollte man Punktquellen erkennen, die 4,9mal lichtschwächer sind. Da unsere Sinnesorgane nach dem Gesetz von Weber-Fechner logarithmische Intensitätssteigerungen linear wahrnehmen, hier kommt aus irgendwelchen Gründen der Faktor 2,52 ins Spiel, gewinnen wir mit dem 70 mm Feldstecher etwa 2 Grenzgrößen nach astronomischer Notation. Das ist schon toll.
Wie Fuchs allerdings richtig bemerkt, ist ein solcher 70 mm Hammer schon recht schwer und in Kombination mit der 18fachen Vergrößerung nur noch für Bodybuilder wie unseren konfokal aus der freien hand zu bewältigen. Selbst ein Stativ ist nur ein Notbehelf, da müßte dann noch der Umlenkspiegel von Herrn Jülich dran oder man kauft sich doch ein Fernglas mit Schrägeinblick. Ob es dieses lange Vixen sein muß, kann ich mittels Erfahrung nicht beurteilen.
Volker Werres