Aua, das tut richtig weh! Sie behaupten einerseits …
1. „Ich habe bisher noch kein Fernglas gesehen, bei dem die Vergrößerung kleiner war als angekündigt.“
Dann zeigen Sie aber mit Ihrer sofort folgenden Frage …
2. „Wie wollen Sie das überhaupt messen?“,
daß Sie gar nicht wissen, wie man die Vergrößerung ermitteln kann.
Wenn Sie das nicht wissen, wie können Sie dann so eine Behauptung (1.) aufstellen! Haben Sie je eines der Ferngläser, die Sie gesehen haben, auf seine tatsächliche Vergrößerung hin vermessen? Wenn nicht, dann haben Sie mit Ihrer Aussage (1.) den Mund etwas zu voll genommen.
Aber das Unterstellen von unbegründeten und unbewiesenen Vermutungen scheint Ihre besondere Spezialität zu sein, wie ja auch der gehässige Schluß Ihres Beitrags verrät. Wenn Sie etwas nicht wissen, heißt das doch noch lange nicht, daß auch andere es nicht wissen. Man kann nicht a priori ausschließen, daß es keine klügeren Köpfe gibt als den Ihren.
Daß das hellste Fernglas das beste sei, hat hier keiner behauptet; warum dann Ihre Entrüstung darüber? Außerden redet hier auch keiner über ein paar Promille Unterschied. Zwischen den meisten Billigferngläsern und einem Spitzenmodell liegen im Transmissionswert von unten hochgerechnet bis zu ca. 65% und von oben heruntergerechnet bis zu ca. 40% Unterschied (Billigglas ca. 55% Transmission, Spitzenglas ca, 91%). So einen Unterschied mit „ein paar Promille” abzutun, verrät besorgniserregende Defizite im Kopfrechnen.
Von „genußvoll hochstilisieren” kann keine Rede sein. Vielmehr geht es darum, unwahre Behauptungen unseriöser Anbieter zu entlarven und dem Käufer, der meint, für weniger Geld ein ebenso hochwertiges Fernglas erwerben zu können, wie es die Tophersteller anbieten, klar zu sagen, wo die Schwachpunkte liegen, um spätere Enttäuschungen zu vermeiden. Wenn dann ein Leser trotzdem ein billigeres Fernglas kauft, wird ihm niemand einen Vorwurf machen, denn das ist allein seine Sache. Aber er weiß dann vorher schon, auf welche Einschränkungen er sich einstellen muß (mit denen er vielleicht ganz gut leben kann).
Walter E. Schön