1. Ich besaß bereits zwei Ultravid-Ferngläser (10x42 und 12x50) und ein Duovid (8+12x42), dem auch schon mehrfach dasselbe Problem mit dem Fokussiertrieb nachgesagt wurde. Ein weiteres Duovid (10+15x50) hatte ich mal leihweise für ein paar Tage zum Ausprobieren. Bei keinem dieser vier Modelle gab es den Slip-stick-Effekt oder ein ähnliches Problem mit der Fokussierung. Das beweist natürlich nicht, daß es diese Probleme generell nicht gäbe, aber es zeigt, daß es mit Sicherheit auch nicht die Regel ist. Ich glaube, daß der schiefe Eindruck ganz wesentlich daher rührt, daß die (wahrscheinlich wenigen) Käufer eines Ultravids, das solche Probleme zeigt, viel und laut darüber reden und dann auch noch wiederholt zitiert werden, insbesondere von solchen Leuten, die gern das schlechtreden, was ihnen aus irgendwelchen Gründen nicht paßt, während die anderen (wahrscheinlich erheblich zahlreicheren) Käufer ohne derartige Probleme schweigen. „Kein Problem“ heißt eben meistens soviel wie „kein Thema“. Ich erzähle ja auch nicht jedem, daß ich mit meinem Kugelschreiber oder meinem Wecker oder meiner Espressomaschine KEINE Probleme habe.
2. Ein schiefes Bild kann ferner auch dadurch leicht entstehen und sich in Windeseile über Foren verbreiten, wenn jemand eine Aussage falsch versteht und dann die von ihm entstellte Aussage weiterverbreitet. Ein gutes Beispiel für ein solches (hoffentlich nicht von Ihnen gewolltes) Mißverständnis ist Ihre Aussage „Sie enttäuschen mich, wenn Sie behaupten, sowas käme nicht vor”, mit der Sie sich auf den Beitrag von Herrn Jülich beziehen. Herr Jülich hat aber mit keinem Wort gesagt, daß dies nicht vorkomme, sondern nur, daß er (in seinem Bestand) kein Ultravid habe, das diesen Fehler zeigt. Ob er „Glück“ hatte, wie Sie meinen, oder ob er als gewissenhafter Verkäufer eventuell schon derart mangelhafte Ultravids an den Hersteller zurückgegeben hat, hat er nicht gesagt und war in der Antwort an Frau Wagner auch irrelevant. Mit Ihrer entstellenden, aber wie ein Zitat wirkenden Aussage haben Sie nun eine Behauptung von Herrn Jülich vorgetäuscht, die so nie gemacht wurde. Wer den Beitrag von Herrn Jülich nicht gelesen oder nicht mehr korrekt im Gedächtnis hat, könnte nun aufgrund Ihrer verfälschenden Aussage annehmen, er habe tatsächlich so eine Behauptung aufgestellt. Wenn das dann wie im Spiel „stille Post“ weiter die Runde macht, hat sich wieder mal grundlos ein Vorurteil etabliert – nur weil jemand (in diesem Falle Sie) die Tatsachen verdreht hat. Deshalb bitte künftig nicht vorschnell reagieren, sondern vor dem Schreiben erst überlegen und prüfen, damit fremde Aussagen nicht verfälscht werden.
Walter E. Schön