Aber ich darf sicher antworten.
Es scheint zwei Sorten Kunden zu geben und dazu die passenden Händler, beide Varianten in Reinkultur, Mischformen sind selten.
Nun habe ich nur Physik studiert und vielleicht habe ich daher das falsche Geschäftsmodell, wenn wir den Schwerpunkt auf Kompetenz, Beratung, Eingangskontrolle und Service legen. Ich lerne auch immer noch hinzu und besonders auf Händlertreffen spitze ich dann die Ohren, wenn die Kollegen über die Preise schimpfen, die Sie in den Ruin treiben und wo man noch sparen könnte, um der werten Kundschaft noch weiter entgegenzukommen. Aber man tröstet sich dann, Hauptsache Umsatz und beim nächsten Geschäft, dann schlage ich voll zu, da hole ich ALLES wieder raus.
Ich denke, dieses Geschäftsmodell ist der optimale Weg und ich kann diese Kollegen nur ermuntern, diesem Weg konsequent zu folgen.
Dann gibt es noch ein paar versprengte Kunden in der Republik, die legen Wert auf Beratung und Kompetenz und dieses ganze "Gedöns" das unserer Meinung nach ein Fachgeschäft ausmacht. Diese Kunden zu finden und gut zu betreuen ist unsere Aufgabe. Wie mir scheint, haben wir diese Aufgabe in den vergangenen Jahren einigermaßen gut gelöst. Also gibt es bei uns die Leistung, die diese Kunden wünschen, aber dafür ein paar Prozente weniger. Wäre es anders, ginge es nur auf die dumpfe Tour über den Preis, dann würden wir keine Fernoptiken mehr führen, es ist ja nicht so, als hätten wir in unserem Sortiment keine interessanten anspruchsvollen Alternativen.
Werner Jülich