Solange nur an den Produkten herumgekrittelt wird, wäre es mir als Verantwotlicher noch schnuppe. Aber wenn die Kritik mit konkreten Verbesserungswünschen unterfüttert wird, Freunde dann wird es für den Verantwortlichen höchste Eisenbahn.
Nehmen wir ruhig einmal an, dass die hier im Forum immer wieder geäußerte Kritik a) überwiegend gerechtfertigt ist und b) von durchaus wohlwollenden Fernglasbesitzern geäußert wird, dann geht es doch eigentlich nur darum, zu prüfen, was mit welchem Aufwand machbar ist und was nicht.
Es entstehen Mehrkosten im einstelligen Eurobereich, wenn man den Tuben statt der Innenriffelung ein Gewinde verpaßt. Die Mehrkosten holt man sofort wieder herein, wenn man zusätzliche Produkte anbietet, seien es Streulichtblenden zum Hereinschrauben oder Filter. Das kann sogar ein schönes Geschäft werden.
Wer ein intelligentes Gurtsystem anbietet, der verkauft das Teil zusätzlich und verkauft mehr schwerere = teurere Modelle.
Wenn eine gute Stativaufnahme nachgefragt wird und heraus kommt dieses überteuerte und klobige Fummelsding für mein Zeiss, dann betrachte ich dies als ein Armutszeugnis, denn ich habe auch noch ein 10 x 56 Victory mit einem guten Stativadapter, es ging also schon, auch bei Zeiss.
Ich kann mir schon denken, wie die Verkaufszahlen des neuen Adapters sind, unterirdisch, weil niemand dieses klobige Teil zu diesem Preis kaufen wird, der nur mit einem Einbeinstativ bewaffnet durch die Pampas streift.
Schwieriger wird es dagegen bei Punkten wie der Randschärfe oder der Verzeichnungsfreiheit. Ich bin immer noch nicht ganz sicher, ob es auch Gegenargumente zu der von uns vorgebrachten Position zur Randschärfe gibt, die uns vielleicht überzeugen würden. Ich würde gerne bei meinem Zeiss- und Leicagläsern etwas mehr Randschärfe haben, wenn damit keine weiteren Nachteile erkauft werden müssen. Besonders beim 8 x 42 FL fällt mir die Randunschärfe auf. Die Verzeichnung nehme ich in der Praxis nicht wahr, nur wenn ich danach suche, weil soviel Architektur beobachte ich nicht. Deshalb könnte dieser Punkt für mich so bleiben.
Ich möchte einmal eine ketzerische Frage stellen.
Angenommen, Nikon organisiert einen funktionierenden Service und tut noch ein wenig am Gewicht. Canon macht aus dem Klumpen Technik 10 x 42 ein gefälliges und leichteres Fernglas und organisiert ebenfalls einen funktionierenden Service.
Geschieht dann nicht, was wir in der Kameraindustrie schon einmal erlebt haben? Wahrscheinlich würde es keine 5 Jahre dauern und unsere Fernoptikindustrie wäre eingedampft.
Ich gehöre wie die meisten von Euch zu den Liebhabern deutscher Ferngläser, aber wehe die Liebe wird nicht erwidert, wehe man probiert dann einmal aus dem anderen Garten, wehe man erkennt, dass dort die Wünsche zumindest teilweise erfüllt werden!
Für mich war Lotutec entbehrlich, weil auch bei meinem viel gebrauchten 7 x 42 B/GA die Flächen immer noch tadellos sind. Klar Swarovski mußte nachziehen und Leica wird es sicher auch, aber bringt es uns wirklich weiter im Vergleich zu den Vorteilen einer simplen Streulichtblende?
Wir haben hier einige Teilnehmer ausgeguckt, die wir in Wetzlar verorten, die sollten schon aus Eigeninteresse ( Arbeitsplatzsicherheit ) einige der hier immer wieder geäußerten Wünsche an die Zuständigen weiterleiten, damit endlich etwas geschieht.
Jetzt fahr ich zur Arbeit.
Achim