Das wäre für mich eventuell auch interessant, wenn es wirklich gut ist. Meine Erfahrungen mit 2" Prismen sind bisher nicht sehr positiv, weil der Bildkontrast durch Farbsäume gestört wird. Ich habe daher zur Erdbeobachtung mit 2" Okularen die fehlende Seitenumkehrung toleriert und einen guten 2" Spiegel eingesetzt.
Ein SC erfordert in jeden Fall eine lange Streulichtblende, da die Schmidtplatte jeden Fetzen Streulicht gnadenlos zeigt.
Eine Feststellung zur Luftunruhe.
Über Wasser ist die Luftunruhe nicht so schlimm wie man vielleicht vermutet, man muß nach meiner Erfahrung mehr mit dem Dunst kämpfen. Die Spiegelsysteme leiden bei kleinerer Vergrößerung unter dem sichtbaren Fangspiegelschatten, den man nicht vermeiden kann. Hier hilft nur ignorieren, was viel leichter geht als man denkt, denn schon nach wenigen Minuten vergisst man ihn.
Aus Kostengründen würde ich es beim azimutal montierten System lassen. Das von mir eingesetzte Meade LX90 war recht preiswert und für ein Gerät dieser Leistung auch leicht. Mit dem Okular muß man testen.
Meade bietet ein 2" Superplössl an, was sehr wenig verzeichnet, dafür aber nicht sehr randscharf abbildet. Das Einblickverhalten ist schlecht, weil das Auge mehrere Millimeter über dem Okular in der Luft schwebt. Hier muß man dann eine selbstgebaute Augenmuschel anbringen, meine ist aus einem 5 mm Plastikring mit eingeklebter Augenmuschel vom Olympus Mikroskopokular.
Alle von mir sonst getesteten 2" Okulare über 40 mm verzeichnen so stark, das gerade Linien nicht zum Ansehen sind, man sieht die unterschiedlichen Anforderungen zwischen Himmels- und Erdbeobachtern.
Die maximale Vergrößerung über Wasser erziele ich mit dem Meade SPL 32 mm. Auch diese Kombination ist noch dämmerungstauglich und weil es sich um 1,25" handelt, kann ich meinen Zeiss Umkehrsatz benutzen. Sowas geht aber prinzipiell nur an Fernrohren mit ausreichend großem backfokus.
Ralf Hennes