Hallo,
das Problem mit Zenitprismen ist die Brechung durch das konvergierende bzw. divergierende Lichtbündel am Prisma. Das sorgt für die Farbränder, die je läger der Glasweg ist, umso stärker werden.
Bei Optiken mit f10 ist das bei einem 1,25" Prisma noch gerade akzeptabel, während es bei kürzeren Brennweiten immer stärker wird. Ein f20 Schiefspiegler oder ein f15 Achromat ist da völlig unkritisch, während ein f4 Newton gar nicht mehr geht.
Deshalb sollte man die Verwendung einer Shapleylinse (f6,3) am SC das nicht einem Zenitprisma kombinieren.
Ein 2" Amiciprisma sollte bei entsprechend geringer Vergrößerung zu kaum wahrnehmbaren Farbrändern führen, oder man müsste das Amiciprisma mit einer Linse kombinieren, die die Brennweite verlängert. Die müsste aber vor dem Prisma angebracht sein und nicht, wie eine Barlowlinse dahinter. Bei höherer Vergrößerung sollte man aber wegen des langen Glasweges immer zu einem Spiegel greifen. Bei Astronomie Heute gab es mal einen Test verschiedener Spektive mit einem Takahashi-Apo als Referenz. Mit Umlenkspiegel war der Apo das optisch beste Gerät, während er mit Amici-Prisma in's Mittelmaß abtauchte.
Die Premumspektive haben übrigen Objektive, die auf den Glasweg des Umkehrprismas gerechnet sind. Ohne Prisma liefern sie kein sauberes Bild.
Jens Stolpmann