Wenn Sie Ihr Okular abnehmen und (ohne Disacope davor) durchs Okular auf eine gleichmäßig helle Fläche schauen, z.B. auf eine „leeres weißes Blatt“ auf Ihrem Computermonitor, dann müßten Sie die dunklen schwarze Punkte bei den von Ihnen genannten Vergrößerungsfaktoren auch sehen. Das beweist, daß die Ursache im Okular selbst und nicht im Diascope liegt. Da Sie die Punkte offensichtlich scharf sehen – andernfalls könnten es keine Punkte, sondern müßten Scheibchen sein –, befindet sich der Staub, der diese Schattenpunkte erzeugt, in oder sehr nahe der Feldblendenebene*. Die Sehfeldblendeneben liegt bei allen Diascope-Okularen hinter der ersten Linsenfläche ein kleines Stück weit innerhalb des Okulars. Beim Zoomen verschieben sich Linsengruppen relativ zueinander, und offenbar durchfährt irgendeine Linsenfläche in der kritischen Zoomeinstellung zwischen 20x und 35x eben die kritische Sehfeldblendenebene oder nähert sich ihr sehr stark an. Deshalb sehen Sie dann die Punkte (relativ) scharf, während sie unscharf werden und schließlich ganz verschwinden, sobald die verstaubte Linsenfläche sich bei anderen Zoomeinstellungen wieder aus dem kritischen Bereich der Sehfeldblende entfernt.
Wenn Sie bei Tag Ihr Diascope auf einem Stativ in einem Raum möglichst weit weg von einem Fenster, z.B. an der gegenüberliegenden Wand oder noch besser bei offener Tür im Flur oder einem dahinterliegenden Raum aufstellen, der möglichst abgedunkelt sein sollte (in diesem zweiten Raum Vorhänge zuziehen oder Rolläden schließen), aufs helle Fenster richten und scharfstellen, entsteht das von Objektiv erzeugte scharfe reelle Bild in der Sehfeldblendenebene. Nehmen Sie dann das Okular ab, ohne an der Fokussierung etwas zu ändern. Halten Sie dann ein durchscheinendes Pergamentpapier, z.B. ein „Butterdrotpapier“, als Mattscheibenersatz etwa 2 mm hinter das offene Loch des Diascopes, in dem sonst das Okular steckt. Sie werden jetzt ein scharfes Bild des Fensters auf dem durchscheinenden Papier sehen. Das bedeutet, daß sich an dieser Stelle das vom Diascope-Objektiv erzeugte reelle Bild befindet. Diese Ebene liegt bei angesetztem Okular etwa am oberen (hinteren) Ende des geriffelten Rings zum Festschrauben des Okulars ans Diascope. Sie können jetzt ungefähr abschätzen, wo innerhalb des Okulars die kritische Sehfeldblendenebene liegt. Tatsächlich ist sie nicht genau dort, aber zumindest in der Nähe, weil ja die Lichtstrahlen erst durch eine oder mehrere Linsen des Okulars fallen, also das Bild je nach Brechkraft dieser Linsen noch etwas nach vorn oder (wahrscheinlicher) hinten verlagert wird. Wenn Sie in die fernrohrseitige Öffnung des abgenommenen Okulars schauen und dabei am Zoomring drehen, sehen Sie, daß sich die vordere Linse(ngruppe) bei Einstellung auf kleine Vergrößerung (also auf den von Ihnen genannten Bereich zwischen 20x und 35x) einwärts bewegt und sich diese Linsen somit genau dorthin bewegen, wo die Staubkörner sichtbar werden, also zur Sehfeldblende hin. Damit sind die Übeltäter lokalisiert: Es muß eine der internen Glasoberflächen der vorderen Linsen sein. Vielleicht können Sie jetzt, wenn Sie das Okular vor eine schwarze Fläche halten und von vorn (= discopeseitig) mit einer Taschenlampe hinein leuchten und zugleich aus derselben Richtung hinein schauen, die Stäubchen diesmal als hell leuchtende Pünktchen sehen (Dunkelfeldbeleuchtung).
Schicken Sie das Okular an den Zeiss-Kundendienst ein und beschreiben Sie die Bildstörung. Ich bin sicher, daß man Ihnen dort schnell und kulant helfen und die Staubteilchen entfernen wird.
Walter E. Schön
* Damit wird Ihre Frage beantwortet, warum Sie Punkte überhaupt scharf sehen.
