Liebe Forumsteilnehmer,
aus Sicht des Ornithologen müßte ein Großfernglas folgende Eigenschaften unbedingt haben:
1. Sehr gute Optik und Mechanik ( sollte eigentlich bei einem Premiumhersteller selbstverständlich sein )
2. Vergrößerung zwischen 25X und 30X - dieser Vergrößerungsbereich wird nach meiner Erfahrung am häufigsten gebraucht
3. Das Glas muss sich stabil auf einem Stativkopf befestigen lassen
4. Das Gewicht sollte im Rahmen bleiben, ich würde ca. 3 kg als absolute Obergrenze ansehen. Immerhin schleppt der Vogelkundler seine Geräte oft stundenlang durch das Gelände, da darf das Glas nicht zu schwer werden, zumal ja ein stabiles Stativ mit Schwenkkopf noch dazu kommt.
5. Mitteltrieb
6. Peileinrichtung - zum leichten Anvisieren des Ziels
7. Brillenträgerokulare mit Schiebeaugenmuscheln
8. Ausreichender Nahbereich ( ab ca. 15m )
Wenn ich diese Punkte berücksichtige, wäre ein 25- oder 30-fach vergrößerndes Glas mit 60 bis 70mm Objektivdurchmesser mein Wunschfernglas. Mit diesen Daten müßte auch das Gewicht noch relativ niedrig gehalten werden können, immerhin wiegt das hervorragende Zeiss 15x60GAT* mit dicker Gummiarmierung weniger als 1600g.
Die oben genannten Punkte halte ich für unverzichtbar, wünschenswert wären auch:
1. Wasserdichtheit - mir würde es allerdings schon genügen, wenn das Glas einen Regenguss unbeschadet übersteht
2. Schrägeinblick - dann braucht man das Stativ nicht so hoch auszufahren
3. Wechselokulare - wenn Helligkeit und Luftruhe ausreichen, kann man höhere Vergrößerungen gewinnbringend einsetzen
Nochmals mein Hinweis: Ein 80 oder gar 90mm Bino mit entsprechendem Gewicht, mag es optisch noch so gut sein, würde zumindest bei den Ornithologen wenig Anklang finden, diese Schlepperei wird sich kaum jemand antun wollen.
Viele Grüße
Manfred Müllers
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.03.07 10:49.