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Interesse an Tagbeobachtung schließt gleichzeitiges Interesse an Astronomie nicht aus

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16. Januar 2009 13:54
1. Zitat:

„... sind wir hier im Forum "Astronomie" oder im Forum "Tagbeobachtung"?“ Ende des Zitats.

Wird sind zwar hier im Forum Tagbeobachtung, aber deshalb können Sie doch den Teilnehmern nicht verbieten, auch an der astronomischen Himmelsbeobachtung interessiert zu sein. Ich denke, daß mindestens ein Drittel der ernsthaften Fernglasfreunde zumindest ab und zu mit dem eigenen Fernglas auch Mond und Sterne beobachten möchte. Dann ist doch naheliegend, daß sie dafür nicht ein zusätzliches, allein diesem Zweck dienendes lichtstarkes Fernglas anschaffen und sich über die damit zusammenhängenden Fragen nur in anderen Foren unterhalten, sondern zunächst erst versuchen, ein für beide Ansprüche geeignetes Fernglas zu finden (schon allen der Kosten wegen). Erst wenn die nächtliche Himmelsbeobachtung zu einem intersiver betriebenen Hobby wird, kommt der Wunsch auf, sich dafür noch besser mit einem Spezial-Fernglas (oder gar mehreren) auszurüsten.

2. Zitat:

„Thema Sehwinkel - Es stimmt, dass viele ältere Ferngläser größere SSW angeboten haben, die aber von Brillenträgern nicht vollständig überblickbar waren, das Trinovid 8x32B (va 1980?) aber hatte doch 150 meter ...“ Ende des Zitats.

In vielen Fällen war nicht nur von Brillenträgern das Sehfeld nicht ganz zu überblicken, sondern oft (auf die Fläche bezogen) bestenfalls das halbe Sehfeld. Und Nicht-Brillenträger konnten zwar nahe genug an die Okular-Hinterlinse, um das volle Sehfeld zu überblicken, doch nicht selten war dann bald die Hinterlinse von den Wimpern mit fettigen Streifen überzogen, die den Blick trübten. Auch kam es im Winter schnell zum Beschlagen der Hinterlinsen. Schließlich aber waren diese extrem weitwinkeligen Okulare fast immer oder vielleicht sogar immer (ich kenne keine Ausnahme, will eine solche aber nicht ausschließen) sehr unscharf im Randbereich. Solche Randunschärfe würde heute niemand mehr akzeptieren. Auch das größere Volumen und Gewicht, das sich bei den für größere Sehfelder/-winkel nötigen größeren Prismen und Gehäusen zwangsläufig ergibt, machte den Verkauf solcher Ferngläser in den für kostengünstige Massenfertigung nötigen Stückzahlen heute wahrscheinlich unmöglich. Es bliebe nur das Ausweichen zu geringen Vergrößerungen um 6fach, wo sich Größe und Volumen noch in verkäuflichen Grenzen halten ließen. Aber wie viele Kunden wären bereit, statt der gewohnten mindestens 8fachen Vergrößerung (bereits 7fach vergrößernde Ferngläser werden nur in kleinen Stückzahlen verkauft, und das, obwohl hier die Modellauswahl sehr klein ist, sich also die Verkäufe auf nur wenige Modelle konzentrieren) nur 6fache zu akzeptieren? Mit wenigen Ausnahmen, zu denen sicher Sie gehören, doch kaum jemand.

3. Zitat:

„Mich würde es interessieren, ob es eine physikalische Grenze gibt für den SSW bei sagen wir 20 mm Pupillenabstand, oder umgekehrt, ob bei sagen wir 65 oder gar 68° eine Grenze für den Pupillenabstand gegeben ist?“ Ende des Zitats.

Mit Hilfe der Tangens-Winkelfunktion können Sie zwar keine solche Grenze definieren, aber doch abschätzen, welche Probleme allein aufgrund der dann riesig werdenden Okularlinsen-Durchmesser zu erwarten sind. Bei 68° scheinbarem Sehwinkel und 20 mm AP-Längsabstand ergibt sich in freier Mindestdurchmesser D(min) der Okular-Hinterlinse von

D(min) = 2 · 20 mm · tan (68°/2) = ca. 40 mm · 0,6745 = ca. 27 mm

Bei diesem Wert hat man aber nur im Bildzentrum keinen Helligkeitsabfall durch Vignettierung des zu jedem Bildpunkt gehörenden Parallelstrahlenbündels. Zum Rand hin würde das Bild immer dunkler und hätte am Sehfeldrand nur noch ca. 40% der Mittenhelligkeit. Will man diese Vignettierung des Bildrandbereichs vermeiden, dann muß man zu dem wie oben berechneten Durchmesser noch den AP-Durchmesser addieren. Wenn dieser z.B. nur 4 mm sein sollte, hat man schon einen freien Hinterlinsendurchmesser von ca. 31 mm!

Die vor der letzten Okularlinse liegenden Linsen müssen aber einen noch größeren freien Durchmesser haben, und darum herum muß sich eine stabile Fassung und um diese herum noch eine Schiebe- oder Drehaugenmuschel-Hülse befinden. Der Außendurchmesser der Okulare kommt damit in eine Größenordnung, die für binokulares Betrachten wegen der Nase, die zwischen den beiden Okularen noch Platz finden muß, kaum mehr geeignet ist. Weitere limitierende Faktoren, auf die ich weiter gar nicht eingehen möchte, sind die mit größer werdendem scheinbarem Sehwinkel wachsenden Schärfeprobleme im Sehfeld-Randbereich, die mit einem derart groß werdenden Öffnunsverhältnis des Okulars stark zunehmenden Aberrationen und der schnell explodierende Preis. Der Preis hat zwar nichts mit „physikalischen Grenzen“ zu tun, ist aber ein ganz wichtiger Faktor für den Hersteller.

Fazit:

Es kann zwar eine Weile ganz unterhaltsam sein, so wie Sie von fast oder ganz unmöglichen Eigenschaften zu träumen, aber befriedigender ist es, zu akzeptieren (und vor allem praktisch zu nutzen!), was zu bezahlbarem Preis machbar ist und neben einem ausreichend großen scheinbaren Sehwinkel auch noch andere gute Eigenschaften hat, die sich eventuell bei größerem SSW nicht mehr realisieren ließen. Selbst wenn Sie dieses Träumen weiterbetreiben wollen, sollten Sie doch merken, daß Sie damit hier im Forum vielen allmählich auf die Nerven gehen. Wenn Sie die Antworten auf Ihre Beiträge unvoreingenommen lesen, müßte das einem Menschen Ihrer Interlligenz doch dämmern.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Dämmerungsleistung

Robert Fritzen 2134 15. Januar 2009 10:59

Re: Dämmerungsleistung

OhWeh 1058 15. Januar 2009 11:15

Kleine Ergänzung zur Dunkeladapt(at)ion

Walter E. Schön 1198 15. Januar 2009 20:43

Re: Dunkeladapt(at)ion

marc champollion 1014 16. Januar 2009 01:55

Starke Aussage, aber bildet sie auch die Realität ab?

Werner Jülich 1174 16. Januar 2009 08:45

"astronomisch Interessierte" ... (Forum heisst: "TAGbeobachtung")

marc champollion 939 16. Januar 2009 12:39

Interesse an Tagbeobachtung schließt gleichzeitiges Interesse an Astronomie nicht aus

Walter E. Schön 1361 16. Januar 2009 13:54

Re: maximaler Sehwinkel

marc champollion 1024 16. Januar 2009 15:11

Das war keine überzeugende Argumentation!

Walter E. Schön 1249 16. Januar 2009 10:32

drei Anm.

marc champollion 1030 16. Januar 2009 13:00



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