Wie die Greifvögel auch sind auch die Graureiher in der Vergangenheit, z.T. heute noch, stark verfolgt worden, auch illegal. Graureiher fressen zur Brutzeit tatsächlich zu 90% Fische, davon allerdings jedenfalls in Bayern etwa zur Hälfte die aus Sicht der Fischer minderwertigen Weißfische. Außerhalb der Brutzeit ernähren sich Graureiher allerdings sehr gern auch von Mäusen, Amphibien, Reptilien und großen Insekten.
Der Name "Graureiher" sollte dieser Tatsache Rechnung tragen, vor allem aber die Verfolgung möglichst eindämmen und ist zudem logischer im Vergleich zu der Benennung der anderen Reiherarten. Kinder, die nur den neuen Namen lernen, lernen zugleich einen neutraleren Namen. Die Kraft der Worte sollte man nicht unterschätzen.
Hartnäckige Verfolger so genannter "Schädlinge" werden ihr Verhalten allerdings wegen einer noch so gut gemeinten Namensänderung nie ändern - leider ist das so, und so werden eben in jedem Jahr in Deutschland streng geschützte Arten illegal geschossen oder gefangen - der "Raubvogel" Seeadler wie auch der "Greifvogel" Seeadler, der "Graureiher" genau so wie der "Fischreiher", und selbst der kleine prächtige Eisvogel landet immer noch auf der Rattenfalle, die man auf den Pfählen in Fischteichen befestigt - Schädlingsbekämpfung nach Art mancher unbelehrbarer Teichwirte. Aber das alles kommt nicht mehr so oft vor wie früher, und vielleicht hat ja die Namensänderung auch ein wenig dazu beigetragen.
MP
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.05.07 01:23.