Hallo Herr Schön,
ich habe heute den von Ihnen vorgeschlagenen Test zur Überprüfung der Justage des Fernglases in Ruhe auf einem Stativ mit Fernglashalterung durchgeführt und tatsächlich festgestellt, dass die notwendige Korrektur der Dioptrieneinstellung sich nicht um das Vorzeichen ändert. Vielmehr muss ich eine nur minimale Korrektur ebenfalls im Minusbereich vornehmen, um das umgedrehte Fernglas einzustellen. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, bedeutet dies, dass der Nullpunkt der Dioptrienkorrektur nicht identisch mit der Fokussierung des anderen Objektivs sein kann, die beiden Objektive in der Null-Stellung der Diptrienkorrektur als unterschiedliche fokussieren.
Wie auch immer, ich habe heute nochmals sehr genau und wiederholt an beiden Gläsern die Dioptrieneinstellung vorgenommen (was am Zeiss tatsächlich schwieriger ist, da man beim Herausziehen des Einstellrades leichter die vorherige Fokussierung verstellt) und komme zu dem selben Schluss: Das Zeiss verursacht bei mir ein Gefühl angestrengten Sehens, umso mehr, je mehr ich in den Nahbereich komme. Dieser Effekt tritt beim Leica erst bei sehr viel später auf (<5m) und somit ist heute meine Entscheidung gefallen: Ich werde das Zeiss veräußern (ab Donnerstagabend bei ebay), trotz seines helleren Bildes, der höheren Schärfe, der geringeren Farbsäume, des geringeren Gewichts. Beim Leica, das ja nur in Nuancen schlechtere optische Eigenschaften hat, habe ich einfach das Gefühl natürlicheren Sehens.
Herr Schön, die Idee mit dem Astigmatismusproblem leuchtet mir ein, vielleicht ist das Zeiss gerade wegen seiner unglaublichen Schärfe für mich problematisch. Vielleicht sollte ich das Zeiss einmal mit einer guten Brille testen.
Herzlichen Dank für Ihre Beiträge und Gedanken,
Kay van der Voort