Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Eine schwierige Entscheidung

Juelich-Logo

 
Impressum
 
Forumregeln
 
Lupen
Mikroskope
Schulung
Messtische
Mess-Software
Mikroskopierdienst
Mikroskopservice
Sonderanfertigungen
 
Ferngläser
Spektive
Teleskope
Globen
 
Sonderposten
Veranstaltungen
Forum
Testberichte
 
AGB
Impressum
Haftungsauschluss
Datenschutzerklärung
Kontakt

 

21. Juni 2009 12:06
Ursprünglich sollte meine Tabelle nicht mehr als eine Übersicht über die real gemessenen (also die jeweilige mehr oder weniger große kissenfrömige Verzeichnung einschließenden) scheinbaren Sehwinkel geben. Dies schien mir nötig, da ich sehr schnell feststellte, daß kaum ein, vielleicht sogar überhaupt kein Hersteller den scheinbaren Sehwinkel korrekt angibt, sondern die verschiedenen Hersteller ihn nach unterschiedlichen Methoden ermitteln und dann noch mit unterschiedlicher Ehrlichkeit aufrunden. Meistens wird der SSW durch Multiplikation des tatsächlichen (= objektivseitigen) Sehwinkels mit der Vergrößerung berechnet. Das wäre aber nur dann korrekt, wenn das Fernglas nach der Winkelbedingung vergrößert, also eine ziemlich große kissenförmige Verzeichnung aufweist. Paradoxerweise hat das bis vor ein oder zwei Jahren z.B. auch Nikon so gemacht, obwohl gerade die Nikon-Ferngläser durch besonders niedrige kissenförmige Verzeichnung auffielen (noch nicht Verzeichnungsfreiheit, aber nicht sehr weit davon entfernt, wenn man die europäischen Fabrikate zum Vergleich betrachtet). Neuerdings gibt Nikon den SSW nach Berechnung gemäß der Tangentenbedingungen an, die auch wieder nur dann den echten SSW liefert, wenn das Fernglas völlig verzeichnungsfrei abbildet. Nikon ist meines Wissens der einzige Hersteller, der auf diese Berechnungsmethode ausdrücklich hinweist und sich dabei auf die ISO-Norm bezieht.

Die Berechnung gemäß dieser ISO-Norm wäre insofern eine gute Lösung, wenn alle sie benutzten, weil das Ergebnis letztlich am meisten darüber aussagt, wieviel man (gleiche Vergrößerung vorausgesetzt) vom betrachteten Objekt sieht. Ein nicht verzeichnendes und ein nach der Winkelbedingung relativ stark kissenförmig verzeichnendes Fernglas würden bei gleichem auf solche Weise ermitteltem SSW exakt gleich viel vom Motiv (z.B. vom linken bis zum rechten Sehfeldrand) zeigen. Allerdings würde das stark kissenförmig verzeichnende Fernglas den Randbereich größer und etwas verbogen darstellen, weshalb der gemessene SSW größer wäre. Der Betrachter hätte hier den Eindruck, durch ein „weiter geöffnetes Bullauge“ zu schauen, obwohl er links und rechts nicht mehr vom Motiv sieht als durchs andere Fernglas.

Meine reale Messung des SSW liefert also kein exaktes Maß, aus dem man präzise erkennen kann, welches von zwei gleich hoch vergrößernden Ferngläsern mehr Landschaft zeigt, sondern repräsentiert den subjektiven visuellen Eindruck des engeren oder weiteren Fensters. Weil genau das dem Betrachter den Eindruck von Enge oder Weite vermittelt, schien und scheint mir noch immer dieser gemessene SSW von besonderem Interesse.

Derjenige, der sich unabhängig von diesem subjektiven Eindruck darüber informieren möchte, welches Fernglas den wirklich weiteren Überblick liefert, braucht ich nicht den (wegen der Abhängigkeit von der Verzeichnung evtl. trügerischen) SSW, sondern sollte sich viel besser am Sehfeld in Meter auf 1000 m orientieren. Damit man bezüglich der Weiwinkeligkeit auch Ferngläser unterschiedlicher Vergrößerung im Sehfeld vergleichen kann, hatte ich bereits vor vielen Jahren immer wieder (und Herr Champollion tat es auf ein bißchen andere Weise auch) empfohlen, das Sehfeld des Fernglases mit (Vergrößerung : 10) zu multiplizieren. Dann kommt man auf dasjenige Sehfeld in Meter auf 1000 m, welches ein 10fach vergrößertes Fernglas hätte, wenn es ebenso weitwinkelig wie das betrachtete Fernglas wäre. Beispiel: ein 10x32 habe 115 m auf 1000 m, ein 8x32 dagegen 130 m auf 1000 m. Beim 10x32 ändert sich durch Multiplikation mit (V : 10) = (10 : 10) = 1 nichts, es bleibt also bei 115 m auf 1000 m. Beim 8x32 wird durch Multiplikation mit (V : 10) = (8 : 10) = 0,8 aus 130 m nur 104 m auf 1000 m. Das zeigt also sehr anschaulich, daß mir das 8x32 zwar aufgrund der geringeren Vergrößerung tatsächlich um 15 m mehr Umgebung zeigt, es aber vergrößerungsbereinigt weniger weitwinkelig ist, denn es zeigt auf 10fache Vergrößerung umgerechnet nur 104 m statt 115 m. (Herr Champollion hat unabhängig von mir statt mit (V : 10) nur mit V multipliziert, was genau 10mal so große Werte liefert und genauso zum Vergleichen geeignet ist. Meine Methode, mit (V : 10) zu multiplizieren hat jedoch den Vorteil, daß sie nicht eine mehr oder weniger abstrakte Zahl liefert, sondern auch wieder ein konkretes Sehfeld auf 1000 m, nämlich das, welches ein gleich weitwinkeliges 10fach-Fernglas hätte. Ich empfehle wegen dieser besseren Anschaulichkeit meine Methode.

Soviel zur Begründung, warum ich mit meinen Messungen begann, die erste Liste erstellte und sie immer weiterführte.

Irgendwann begann ich dann, in manchen Fällen kleine Anmerkungen hinzuzufügen, nämlich die, an denen Herr van den Berg jetzt Anstoß nimmt. Ich verstehe seine Bedenken voll und ganz, möchte aber trotzdem dabei bleiben, falls sich nicht weiterer Widerspruch regt, und zwar aus folgenden Gründen.

Ich beschränke mich bei meinen Anmerkungen mit ganz wenigen Ausnahmen nur auf solche Hinweise, die direkten Bezug zum SSW haben, insbesondere auf Hinweise bei nicht brillenträgertauglichen Okularen darauf, daß der gemessene und veröffentlichte SSW nur für Nicht-Brillenträger gilt oder z.B. Falt-Augenmuscheln Brillenträgertauglichkeit erwarten lassen, aber nicht gewährleisten, oder darauf, daß der gemessene SSW unverhältnismäßig stark von der Angabe des Herstellers abweicht.

Ausnahmen machte ich in folgenden Fällen:

1. Um darauf hinzuweisen, daß es sich um kein aktuelles, sondern ein altes, seit langem nicht mehr neu erhältliches Fernglas handelt.

2. Wenn das Fernglas wenig oder kaum bekannt und kein „normales“ Fernglas ist, sondern z.B. ein Opernglas, ein Astroglas mit sehr weiter Nahgrenze, luftgeplolstert für extreme Stoßfestigkeit oder als Besonderheit einen Laserentfernungsmesser eingebaut hat.

3. Leider nicht von Anfang an (weshalb bei den zuerst gemessenen Gläsern diese Information evtl. fehlen kann) habe ich darauf hingewiesen, wenn die Fokussier-Drehrichtung vom Standard (nach rechts für fern, nach links für nah) abweicht. Das hat zwar nichts mit dem SSW zu tun, kann aber eine wichtige Information für viele Fernglasbeobachter sein.

4. Seit es Ferngläser gibt, die nach Vorbild der Swarovski-EL-Modelle eine offene Knickbrücke haben, habe ich auch auf diese Eigenschaft hingewiesen. Ob ich das auch weiterhin tun oder künftig unbeachtet lassen soll, darüber kann man sicher streiten. Wenn ich aus mehreren Ecken hören sollte, daß es stört oder überflüssig sei, werde ich diese Information künftig weglassen.

5. Seit ich an zwei Fujinon-Ferngläsern feststellte, daß es Hersteller gibt, die einen Phasenkorrekturbelag versprechen, ihn aber bei manchen Modellen nicht liefern, habe ich auch diese Eigenschaft bei allen neu in die Tabelle aufgenommenen Ferngläsern geprüft, weil der normale Fernglasanwender bisher keine Möglichkeit hatte, ein Dachkantfernglas auf das (versprochene?) Vorhandensein einer Phasenkorrektur zu überprüfen. Ich weise aber nur dort auf mein Prüfergebnis hin, wo der Phasenkorrekturbelag fehlt oder von sehr schlechter Qualität ist. Auch diese Eigenschaft hat nichts mit dem SSW zu tun. Man könnte also durchaus überlegen, nicht in dieser Tabelle, sondern an anderer Stelle darauf hinzuweisen. Vielleicht werde ich einmal eine neue Tabelle erstellen, die nur darüber informiert, welche von mir geprüften Dachkantferngläser einen Phasenkorrekturbelag haben bzw. nicht haben. Dann würde ich die diebezüglichen Anmerkungen in der SSW-Tabelle löschen.

Vielleicht können sich nun auch noch andere Forumsteilnehmer dazu äußern, welche Zusatzinformationen ihnen in dieser SSW-Tabelle nützlich und welche ihnen zumindest an dieser Stelle entbehrlich erscheinen. Es ist einerseits gut, wenn die Tabelle viele Informationen liefert, andererseits ist es in erster Linie eine SSW-Tabelle. Die Diskussion kann beginnen; vielen Dank, Herr van den Berg, für Ihre Anregung dazu!

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

SSW von 72 Ferngläsern (3 neu), 1 Monokular mit Laser-E-Messer u. 2 Boostern

Walter E. Schön 5191 20. Juni 2009 12:16

Sind die nebenbei genannten Eigenschaften hier an der richtigen Stelle?

Dick van den Berg 1241 20. Juni 2009 13:22

Eine schwierige Entscheidung

Walter E. Schön 1527 21. Juni 2009 12:06

Der Tag hat doch nur 24 Stunden... oder ist das in Bayern anders?

pepe 1164 21. Juni 2009 14:41

Na... dan fange ich mal an

Dick van den Berg 1301 21. Juni 2009 17:33

Mir ist auch etwas aufgefallen

F. Neumann 1154 24. Juni 2009 20:48

Mit realem Sehwinkel und Vergroesserung komplett

Holger Merlitz 1261 25. Juni 2009 11:29

Die kurzen Anmerkungen sind interessant, scheinen mir aber hie und da unausgewogen

konfokal 1303 27. Juni 2009 00:07

Re: Eine schwierige Entscheidung

marc champollion 1043 26. Juli 2009 23:56

Unklarheit

flusser 1123 20. Juli 2009 02:03

... werde ich in den nächsten Tagen beseitigen

Walter E. Schön 1281 20. Juli 2009 10:09

Rekordverdächtig?

Dick van den Berg 1306 23. Oktober 2009 15:42

Rekordverdächtig!

Jan Münzer 1273 23. Oktober 2009 15:48

Zum Minolta Standard 7x35

Dick van den Berg 1685 23. Oktober 2009 16:23

Re: Zum Minolta Standard 7x35

Jan Münzer 1509 23. Oktober 2009 16:45

Minolta 7x35 = Ladenhüter ( Fotos im Forum Astrooptik )

Dick van den Berg 1908 23. Oktober 2009 17:03

Das habe ich auch!

Holger Merlitz 1211 24. Oktober 2009 03:03



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen