Hallo Herr Helm,
ich war also draußen, hatte 4 Ferngläser mit ( Hensoldt 7x50 Dialyt,Leitz 7x42 BA Trinovid, Leitz Trinovid 8x40 B , Zeiss 8x56 Dialyt B T* Classic )
Ich saß am Dienstag den 21.08. gegen 22,45 Uhr an einer Wiese an.Zu erst war es etwas bewölkt,dann ziemlich klarer Himmel mit Sternensicht.Zeitweise zog Bodennebel auf,der sich aber wieder verzog. Gegen 0.30 Uhr war kein Nebel mehr auszumachen. Das zur Wetterlage und den Örtlichkeiten, zum besseren Verständnis.
Die Augen brauchen etwa20 Minuten um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen,das bedeutet, benutze ich die Taschenlampe um etwas zu suchen, vergehen wieder 20 Minuten um optimal in der Dunkelheit zu sehen.Man erkennt dann aber sehr viel.Hätte ich eine geschlossene Wolkendecke gehabt, wäre die Sicht noch besser gewesen, Reflecktion des Lichts der Stadt Bonn an der Wolkendecke.
Jetzt zum Test.
Ich habe mir ein Stück Lattenzaun herausgesucht, ein Teil einer Art Box, in die Rinder hinein getrieben werden um sie zu verladen.Der Zaun stand vor einem dunklen Dickicht, wo er sich gut abhob. Entfernung etwa 150 m.
Alle vier Ferngläser habe ich darauf scharf eingestellt.Durch alle konnte ich gut beobachten.
Das 8x40 Trinovid legte ich zu erst zur Seite, da es mir eine Idee zu dunkel erschien.
Dann das 7x50 Hensoldt, das mit der Randschärfe des Zeiss 8x56 Dialyt und des Leitz Trinovid 7x42 nicht mithalten konnte.
Als nächstes, und ich fiel bald vom Glauben ab, habe ich das Zeiss 8x56 Dialyt weggelegt, es war zwar etwas heller, hatte aber ein kleineres Blickfeld und weniger Kontrast als das 7x42 Trinovid von Leitz.Auch liegt das Trinovid ruhiger in der Hand .Ab 23.00 habe ich nur noch das 7x42 Trinovid von Leitz benutzt.
Die nackten Daten reichen nicht aus um ein Fernglas zu beurteilen.Da spielt die Qualität der Verarbeitung und des Materials eine große Rolle.
Für mich soll das Fernglas in der Nacht die Situation beschreiben,darum ist es für mich, wichtig,ein randscharfes, ruhiges und kontrastreiches Bild zu bekommen.
Die Sauen, die gegen 0.45 plötzlich da waren, kann man auch in 50 m Entfernung, bei den geschilderten Lichtverhältnissen nur als Schatten wahrnehmen. Man hört sie kaum. Eine Rotte von etwa 8 Stück. Einmal hatte ich 3 Sauen gleichzeitig im Glas, die Anderen wuselten rechts von mir.Selbst bei einer Sau, die ca.15 m vor mir stand und die Wiese aufbrach , hatte ich Schwierigkeiten sie genau anzusprechen ( für Nichtjäger ; zu beschreiben)
Zum Schuß bin ich nicht gekommen aber ich hatte ein Erlebnis an das ich noch lange denken werde.
Mein Fazit, wenn ich kein Fernglas hätte und benötigte für die Dämmerung und den Nachtansitz ein Glas : Ich würde zu einem seriösen Händler gehen, mir ein 8x56 und ein 7x42 eines namhaften Herstellers ausleihen und dann die Wahl treffen. Ich würde abwägen zwischen relativ großem Gesichtsfeld und geringem Gewicht und eben mehr Gewicht und kleinerem Gesichtsfeld. Ein Fernglas hat man sehr lange, da will man auch Spaß haben und sich ärgern.
Ich weiß nicht, sehr geehrter Herr Helm, ob meine Ausführungen für Sie ausreichend waren. Ich hoffe , sie helfen Ihnen ein wenig, damit Sie das richtige Glas für sich kaufen.
Herzlichen Gruß Peter Köster