Sehr geehrter Herr van den Berg,
Sie schreiben: Beobachten Sie mehr oder weniger so wie wenn man sich ein grosses Gemälde ansieht?
Ihre Frage trifft den Nagel ziemlich genau auf den Kopf! Sicher beobachte ich auch ganz gezielt Tiere, die ich bei meinen Spaziergängen entdecke. Sehr oft nutze ich aber das Fernglas, um z.B. landschaftliche Details aus einem anderen "Blickwinkel" zu genießen.
Ein großes Sehfeld, gepaart mit guter Randschärfe wünscht sich wohl jeder Fernglasliebhaber, ob Ornithologe oder Himmelsbeobachter. Ein großes Sehfeld, eingegrenzt von Unschärfe (wie bei meinem Deltrintem 8x30) stellt mich nicht zufrieden.
Die "ruhige" 7-fache Vergrößerung hat sich für mich als die universellste erwiesen. Ich habe noch Gläser mit 6-, 8-, und 10-facher Vergrößerung, die natürlich auch ihre starken Seiten haben.
So gefällt mir mein Fujinon 10x50 am Himmel besser als das 7x50 (größeres Sehfeld, bessere Erkennbarkeit von Details, weniger Aufhellung). Auch für Landschaftpanoramen vom Stativ aus, benutze ich das 10x50 sehr gerne. Mein Zeiss 8x56 "Design Selection" nutze ich gern für Tierbeobachtungen vom Haus aus, wenn der Mitteltrieb Vorteile bringt (Ich weiß, dafür gibt's bei Tage geeignetere Gläser, aber ich hab's nun mal und ich verkaufe ungern). Das 6x42 benutze ich gern an trüben Tagen, oder wenn ich mal keine Lust habe das Fujinon zu tragen. Beide Gläser sind sich übrigens, mal abgesehen vom Mangel an Plastizität beim 6x42, welcher allerding durch die geringe Vergrößerung nicht so zum Tragen kommt, sehr ähnlich (Schärfeleistung, Brillanz, Sehfeld).
Gruß,
Bernhard Loos