Geehrte Forumteilnehmer,
Heute bekam ich eine Bitte zur Beratung beim Kauf eines Spektives. Da ich selber mein Spektiv ( ein Meopta HA 75 mit 20 – 60 Vergrösserung ) nur gelegentlich verwende, weiss ich viele von Ihnen sind da viel mehr erfahren. Ausserdem habe ich das selbstverständlich schon gelesen in den vielen sehr guten Beiträgen von mehreren von Ihnen, hier im Forum.
Warum geht es?
In den Niederlanden geht es den Weidenvögeln nicht gut. Deshalb gibt es sehr viele “Weidenvogelgruppen “. Das sind Gruppen von Freiwilligern die im Frühjahr Neste von Weidenvögeln suchen, die Neste mit Stöcken markieren und dann in enger Zusammenarbeit mit den Bauern versuchen das Bruten – in unserem Fall fast ausnahmslos Kiebitze – zu einem guten Ende kommen zu lassen. Während des Brutens kommt es nämlich gelegentlich vor dass der Acker auf dem die Neste liegen maschinenmässig bearbeitet werden muss. Der Bauer informiert dann zuvor die Freiwilliger, die heben die Neste wenn die Maschine in der Nähe kommt mit einem Spaten auf – komplett mit Eiern - und legen das Nest auf einer Plastikschale. Wenn die Maschine vorbeigegangen ist wird das Nest auf der Schale wieder an der alten Stelle zurückgelegt. Wird der Acker später nochmals bearbeitet, dann brauchen wir nur die Schalen auf zu heben.
Zusammen mit einigen anderen Freiwilligern bin ich auch in solch einer Freiwilligergruppe aktiv. Es macht sehr viel Freude wenn man die Neste entdeckt und am Ende der Brutsaison sieht dass alles geklappt hat. Wenn man dann ein leeres nest inspiziert und es liegen kleine Stückchen Eischale im Nest, weiss man dass die Küken aus dem Ei gekommen sind.
Wie Sie schon gelesen haben verwalten wir einen Acker. Die Neste liegen also nicht im Gras, aber einfach im Sand; dennoch sind sie sehr schwer zu entdecken. Die Tarnung von den Eiern ist unglaublich gut!
In den letzten Jahren gibt es aber sehr viele “Verluste”. Von Kollegen-Freiwilliger wissen wir dass an manchen Stellen 90 Prozent der Nesten nicht ausgebrutet wird. Wichtige Ursache: Predation.
Weil dieses Problem überall in den Niederlanden existiert hat man untersucht welche Tiere “verantwörtlich” sind. Einige,in willkürlicher Reihenfolge: Reiher, Fuchs, Hund, Krähe, Bussard, Marder, Iltis. Das sind sie aber gar nicht alle.
Um die Neste zu suchen und zu markieren gehen die Freiwilliger regelmässig auf den Ackern oder den Weiden. Weil die meisten tagsüber arbeiten, geschieht das oft früh im Abend.Viele vermuten einen Zusammenhang zwischen dem Betreten der Acker und Weiden und die höhe der Predation. Sehen oder riechen Tiere wie Füchse oder Krähen Spuren von Menschen die zu den Nesten führen?
Deutlich ist auf jeden Fall: So wenig wie möglich den Acker oder die Weide betreten ist am besten. Betreten gibt immer Unruhe und Stress, denn sobald wir den Acker betreten , verlassen die Kiebitze ihre Neste.
Ferngläser können da helfen, aber in unserem Fall brauchen wir eine stärkere Vergrösserung als das übliche 8 oder 10x.
Weil wir ab kommenden Frühjahr so wenig wie möglich den Acker betreten wollen, dürfen wir mit Geld unseres Vereins ( IVN ) ein Spektiv kaufen. Man hat mich gefragt da zu beraten, aber ich weiss viele von Ihnen kennen sich im Bereich Spektive viel besser aus. Selbstverständlich wird das Spektiv auch von den anderen Freiwilligergruppen verwendet.
Konkret: Ein Acker, ich schätze 250 Meter “tief”. Die Neste liegen jedes Jahr auf dem hinteren Teil, so ab 150 Meter. Wir wollen beobachten vom Rande des Ackers.
Was wollen wir beobachten?: Das Benehmen der Kiebitze am Anfang der Brutsaison, denn das verrät oft die Stelle des Nestes.
Wenn die Neste markiert sind, die brutenden Vögel.
Voraussetzungen: Wasserdicht und obwohl mehrere Baby-Boomer in den Freiwilligergruppen sind, sind wir nicht reich. Es ist schon Geld da, aber wenn jemand ein passendes Gerät kennt mit einem sehr guten Preis/Leistungverhältnis: Gerne.
Hoffe, dass Sie mir helfen können.
Freundlichen Gruss,
Dick van den Berg
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.11.07 21:48.