Geehrter JC_4, geehrte Forumteilnehmer,
Wir finden meistens zwischen 10 und 15 Nester. Der Acker ist ungefähr 150 M breit und 300 M lang. Dabei liegen die Nester immer auf dem hinteren Teil des Ackers. Der vördere Teil ligt etwas niedriger und ist dadurch feuchter. Die Kiebitze meiden den feuchterenTeil des Ackers. Ausserdem ist der hintere Teil viel ruhiger.
Die Zeitaufwand für die Betreuung:
Wir fangen an mit einer Beobachtung mit dem Fernglas. Wir hören von einander dass die Kiebitze aktiv werden, dann fangen die aktivsten unter uns an mit dem Fernglas zu beobachten. ( vielleicht eine viertelstunde )
Durch das Beobachten mit dem Fernglas haben wir dann schon eine Ahnung wo wir ungefähr die ersten Nester finden werden, aber weil die Kiebitze sofort wegfliegen wenn man den Acker betritt, ist es sehr schwer die Nester zu finden; man hat ja auf einem brachliegenden Acker kaum visuelle Anhaltspunkte. Ausserdem sind die Nester und die Eier so gut getarnt! Als ich vor ungefähr 5 Jahren zum ersten Mal mitlief, fand ein anderer Freiwilliger das erste Nest. Er rief mich und sagte: Du bist jetzt sehr nah am Nest, siehst du es schon? Ich sah es nicht. Erst als er sich bückte und mit seiner Hand anzeigte wo das Nest lag, sah ich es. Da war ich nur noch ungefähr 1.50 M vom Nest entfernt.
Die Nester sind nichts mehr als eine runde Vertiefung in der Erde in der die Eier gelegt werden. Wir finden die Nester nicht alle zur selben Zeit. Wenn die ersten Nester ausgebrutet sind finden wir manchmal noch Nester mit 4 Eiern die wir bis dann nicht gefunden haben. Es gibt auch viele Scheinnester. Ausserdem fangen Kiebitze sehr oft mit einer 2. Brut an, wenn die erste verstört worden ist.
Ich habe für Sie noch mal nachgesehen wie es im vergangenen Frühjahr war:
Am 10. April haben wir 4 Nester gefunden (1x2, 1x3, 2x4 Eier ). Am 18. April war ein Nest ausgebrutet; die Küken lagen noch im Nest als der Freiwilliger vorbeikam. Am 25. April gab es 11 Nester: 3 Nester ausgebrutet, 3 Nester mit inkompletten Gelegen, verlassen. 5 Nester mit 4 Eiern.
Was bringt unsere Unterstützung?
Am 25. April waren also 20 Eier in den Nestern. Die haben wir am 27. April retten können als der Acker bearbeite wurde. Ausserdem haben wir da noch einige Küken fangen können die in grosser Panik vor der Maschine wegrannten. Die Elternvögel und der Bauer hatten uns darauf aufmerksam gemacht.
Das Gelände von dem Sie sprechen kenne ich selbstverständlich nicht. Aber wenn ich richtig verstanden habe ist es ein Brachliegendes Gebiet wo Kräuter wachsen. Meiner Meinung nach brauchen Sie da gar nichts zu tun, wenn das Gebiet nicht von Menschen während der Brutsaison bearbeitet wird. Nur beobachten und geniessen.
Auch wir haben Jahre dabei dass wir die gefundenen Nester nur markieren. Wenn wegen des Wetters oder aus anderen Gründen der Bauer erst spät den Acker bearbeitet, sind alle Nester ohne unsere Zwischenkunft schon ausgebrutet! Selbstverständlich ist das am schönsten.
Freundlichen Gruss,
Dick van den Berg
Nachtrag: Gerne schliesse ich mich der Bitte des Herrn Brathe an:
Ist es möglich eine Forumabteilung für Erfahrungsberichte zu machen?
Oder kann man damit weitermachen Beiträge wie von dem Herrn JC_4, mir und auch anderen Forumteilnehmern zu schreiben, die schon “optisch” anfangen, aber dann auch manchmal andere, abgeleitete Fragen aufrufen, die man dann beantworten will / beantwortet haben will?
Jetzt fühle ich mich schon mehr oder weniger unheimisch wenn ich einen Beitrag wie den obigen schreibe.