Hallo Birgit K. -
das kleine Nikon ist schon ein feines Teil, ich hatte es für 'schweres Gelände' erworben. Da ich diese geologischen Verwerwerfungen momentan meide, habe ich es an einen 'Rucksackmenschen' komplett mit einem kleinen Gitzo und dem manfrotto 128RC verliehen. Ich glaube, der ist ganz glücklich damit; in Helgoland könne man damit alles sehen…
Hat man das Gerät in der Hand, findet man es bemerkenswert, dass das spektiv ungefähr soviel wiegt, wie mein DiaScope-Okular 20-75x solo.
Es stimmt, es sieht aus wie ein Spielzeug und dessen Freunde haben ihn auch (spaßeshalber) anfangs gehänselt. Nach dem Durchgucken waren sie ein wenig wortkarger… Ich habe am Nikon das 13-40x Vario, das geht auch mit Brille, aber ganz knapp. Als Brillenokular würde ich es nicht kaufen, der Nutzen beim Vogelmonitoring ist jedoch grösser. An normalen Tagen geht das auch gut bis 40x, wird's dunkler dann natürlich auch im Okular. Ob das 16er so passend ist, da hege ich Zweifel - das 27er ist jedoch auch von Gesichtsfeld und dem Augenabstand ein Sahneteil. Je nach Beobachtungpräferenz fehlt dann jedoch u.U. die 50% höhere Vergrösserungsmöglichkeit des Varios.
Dass Nikon keine ausziehbare Taukappe dran baut, ist nicht verständlich. Setzt man das Gerät in Auenlandschaften ein, vermisst man die Kappe schnell. Also muss man ggf. bastelt - 'notfalls' tut's auch erstmal eine abgeschnittene Papprolle von den Küchentüchern o.ä. Ich würde in taugefährdetem Gelände schon 50mm überstehen lassen; warum die Premiumhersteller nur so kurze Dinger konstruieren (D/2) verstehe ich nicht.
Gegen Stossschäden gibt es die Möglichkeit der Originaltasche, gegen Sturz hilft u.U. auch
www.cleyspy.co.uk/cley-spy-ed50-stay-on-case-i1908.html
Falls Sie die bestellen wollen, sagen sie mir mal Bescheid, ich würde die auch gerne ausprobieren (lassen).
Die Originaltasche ist nicht so schlecht wie vermutet: ich hatte es immer so gehandhabt, dass ich den Reissverschluss geöffnet hatte und das Bändel mit dem Zipper um den Stativfuss und die Wechselplatte des 128RC gelegt habe. Dann konnte man bei geöffnetem Zipper, also max. Schnurlänge die Tasche rasch nach vorne weg ziehen, sie passte dann gerade so über die Linse, aber nur ohne den Schutzdeckel, baumelte dann jedoch unverlierbar am Spektiv herab. Genauso schnell liess sie sich wieder über das Spektiv mit dem Vario ziehen und mit dem Zipper wieder 'verschliessen'. Nach einigem Üben ging das ganz gut und war ein Schutz gegen Regen und herab hängende Äste.
Einziger 'Nachteil' des Nikon: man tut sich bei der Nutzung des Hauptspektives am Anfang kurzzeitig 'schwer' - im wahrsten Sinne des Wortes.
Viele schöne Beobachtungen wünscht
Manfred Gunia