Herr Sauer hat in der Tat auch von Wildbeobachtung geschrieben. Wenn das ein Schwerpunkt seines Einsatzbereichs ist, spricht doch manches für die 42er-Lösung, was die Entscheidung im Blick auf die Fahrradtouren aber auch nicht gerade leichter macht. Das 8x42 ist ein guter Kompromiss zwischen Vergrößerung und Dämmerungsleistung. Als Kompromiss zwischen Dämmerungsleistung und Gewicht auf Fahrradtouren, wo es ja fast auf jedes Gramm ankommt, wie Herr Schön richtig schreibt, bietet sich dann aber aus meiner Sicht vorzugsweise das 7x42 an.
Erstens ist dieses Glas mit 6 mm Austrittspupille VOLL dämmerungstauglich; zweitens muss auch bei Tagbeobachtungen der Augenabstand nicht ganz so penibel eingestellt werden, da die große Austrittspupille etwas mehr Spielraum lässt (wichtig in Bezug auf schnellen Einsatz, wenn gelegentlich mehrere Beobachter das Glas nutzen); drittens muss bei der 7-fachen Vergrößerung die Schärfe seltener nachgestellt werden und viertens ist das 7x42 gegenüber dem 8x42 nochmal kompakter in den Außenabmessungen (wenn auch nicht so kompakt wie das 8x32) und zudem ca. 20 Gramm leichter. Dem steht beim 8x42 eigentlich nur die etwas höhere Vergrößerung und möglicherweise ein ganz geringfügig größerer scheinbarer Sehwinkel gegenüber.
Ich denke, die folgende Betrachtung ist zwar fachlich nicht ganz sauber, weil der Blick durch ein Fernglas nie ganz mit dem Seheindruck des bloßen Auges vergleichbar ist, aber er mag trotzdem einen Hinweis geben: ein Wildschwein aus 100 m Entfernung betrachtet wirkt beim 8x42 wie aus 12,5 m Abstand, beim 7x42 wie aus 14,28 m. Was macht dieser Unterschied in Wirklichkeit aus? Es kommt beim 7x42 nämlich noch der "breitere" Überblick des 150 m großen Sehfelds auf 1000 m gegenüber 135 m beim 8x42 hinzu. Ich sehe darin auch einen Vorteil bei astronomischen Beobachtungen, weil die Objekte (Sternhaufen, Galaxien, Nebel) noch etwas leichter auffindbar sind und der Unterschied zwischen beiden Vergrößerungen sich auch nicht erheblich auswirkt. Für Amateutastronomen eignet sich nur dann das 8x42 besser, wenn man in einer Umgebung mit hoher "Lichtverschmutzung" (Großstadtnähe) wohnt, weil in diesem Fall, anders als bei Beobachtungen im Wald und bei Dämmerung die große Austrittspupille des 7x42 am "deep sky" wiederum kontraproduktiv wird.
Ich denke, jetzt kann Herr Sauer nach eigener Abwägung seiner Präferenzen leicht entscheiden und es reicht noch "unter den Weihnachtsbaum".
Frank Distel