Stimmt, bei der breiteren Stereobasis gibt es ja noch einen zweiten Effekt. Der Vergrößerungsfaktor wirkt kleiner oder größer als er tatsächlich ist. Nur wie herum war das wieder?
zurück zum Kulisseneffekt:
Der ist natürlich kein Fehler vom Fernglas, sondern das Hirnkasterl kommt mit der ungewohnten Sehperspektive nicht klar. Das bewertet nach der täglichen Erfahrung. Was nicht passt wird kurzerhand passend gemacht. Und dabei kommt halt auch mal Bockmist heraus.
Diese ausgeprägte Kulissenstaffelung ist an sich nicht schlimm. Alles, was es zu sehen gibt, ist ja einwandfrei zu sehen. Es passt lediglich das Wissen wie die Welt aussieht, und was ich gerade im Fernglas sehe nicht zusammen. Das ergibt dann ein ein wenig merkwürdiges Gefühl. Ich stehe halt selten mal auf einer wirklichen Theaterbühne mit aufgebauten Kulissen.
P.S.
Ich habe hier im Forum noch eine alte Beschreibung gefunden:
> Der Kulisseneffekt ist etwas anderes als der Globuseffekt. Der Kulisseneffekt entsteht,
> weil das Fernglas quer zur optischen Achse (also nach links/rechts und oben/unten) den
> Sehwinkel vergrößert, gleichzeitig aber die Abstände längs der Achse (also vorn/hinten)
> verkürzt. Dadurch erscheinen räumliche Gegenstände kulissenhaft „flachgedrückt” und in
> ihren Abständen zueinander „gestaucht”. Der Kulisseneffekt hängt ausschließlich vom
> Vergrößerungsfaktor der Fernglases ab (je stärker vergrößernd, desto stärker erscheint
> die Tiefenausdehnung gestaucht)
Das ist anschaulicher, als es Holger im Buch formuliert. Allerdings ohne den Aspekt der breiteren Stereobasis, den Holger natürlich berücksichtigt.
Für mich ist für die Erklärung der Ursache momentan der Effekt druch die Vergrößerung wichtiger, denn ich habe den starken Kulisseneffekt auch bei Dachkantgläsern, bei denen die Stereobasis ja nicht breiter ist.
Trotdem bleibt meine Frage ursprüngliche Frage bestehen, nämlich ob es mit einem Porrofernglas noch schlimmer wird, oder besser.