Hallo Holger,
> Die Aussage, die Du im Forum ausgegraben hast, stimmt so nicht,
Ich schrieb ja direkt darunter, das der Aspekt einer verbreiterten Stereobasis ausgelassen wurde.
Und doch ist die Aussage auch wiederum nicht falsch. Natürlich tritt der Kulisseneffekt nur beim stereoskopischen Sehen auf, und nicht einäugig (Foto, Teleskop). Aber er benötigt eben nicht zwingend deine heißgeliebte totale Plastik. Auch bei einem geradesichtigen Fernglas hat man den Kulisseneffekt.
Es ist dann (Objektivabstand)/(Okularabstand) = 1, d.h. es bleibt bei deiner Formel nur noch die Vergrößerung übrig. Zugegeben, diese Lösung ist ein Spezialfall, doch mit Blick auf den heutigen Fernglasmarkt legitim.
Und man muss nicht immer die wissenaftlich allumfassende, und damit für alle Möglichkeiten der Variationenen korrekte Erklärung liefern. Das macht es für den nicht in der wissenschaftlichen Denkweise geübten schwer die Erklärung nach zu vollziehen. Genau dieses "alles auf einmal"-Problem habe ich bei dem, wie du es im Buch schreibst. Besser wäre es gewesen hier den Effekt aus der Variation der Stereobasis und dem aus der Vergrößerung getrennt zu erklären. Und sie dann zu vereinen.
Schau mal, in der Schule haben wir auch nicht die Maxwell Gleichungen vorgesetzt bekommen, und dann daraus Elektrisches Feld, Magnetisches Feld, Elektrischer Strom, Elektromagnetische Induktion, und was sonst noch so in ihnen steckt, abgeleitet. Sondern es wurde sich von unten hochgearbeitet. (Hinterher im Studium geht es anders zu. Aber da ist das "Punblikum" nicht mehr Jedermann, sondern die, die Fachleute werden wollen.)
Ansonsten ist das Buch angenehm zu lesen. Weil es hauptsächlich auf Text setzt. Anders als die Lehrbücher, die einen primär mit Formeln und Herleitungen zuballern, und mit erklärendem Text geizen.
Gruß, Bernhard