Eine Reparatur eines 40 Jahre alten Glases mit Generalüberholung bedeutet, so stelle ich es mir vor:
- alte Werkzeuge aus dem Lager holen
- sich einlesen in die alte Reparaturanleitung
- Kampf mit Verklebung, verharzten Teilen, etc. Der Kunde will danach ein neuwertiges Glas ohne Spuren dieses Kampfes. Das dauert!
- Ersatzteilproblematik! Eine altmodische Belederung kann man nach Schnittmusterbogen bzw. frei Schnauze ersetzen, eine Armierung, oder die Augenmuscheln z.B. müssen noch auf Lager vorhanden sein und dürfen nicht porös sein!
- Linsen: alle herausnehmen, um die Oberflächen zu reinigen? Verkittete Linsen trennen, weil Kitt trübe geworden? Und wieder zusammenkleben? Manche alte Glassorte wird selbst langsam gelblich unter Lichteinfluss.
- Verdeckte Tuben mühsam putzen, dabei geht dann die alte Schwärzung ab, neu anmalen?
- Mechanik auf Grund von Dreck und Verharzung verbunden mit Gewalt eventuell beschädigt? Ersatzteile?
usw. usw.
Alles Handarbeit eines Experten. Ein Wahnsinnsaufwand! Ein neues Glas der Mittelklasse ist besser und billiger. Halb reparieren würde ich als Leica oder Zeiss auch nicht, denn das kommt noch schlechter an. Das können die schon erwähnten freien vermutlich besser. Ich unterstelle denen keine schlechte Arbeit, sondern vernünftige im Sinne ökonomisch.
Meine SLR von 1975 steht in der Vitrine, ob sie noch geht weiß ich nicht. Beim rein stellen ja, aber das ist nun einige Jahre her.
Carpe Diem!
OhWeh