Hallo OhWeh,
Kontrast – vielleicht geht es nicht allein darum, sondern um „Tonwertumfang“. Ich habe ein kontrastarmes Bild mit geringem Tonwertumfang in Adobe Camera Raw dargestellt – jeder würde wohl sagen: das Bild ist flau und saft- und kraftlos. Es ist das Original: „Niedriger-Tonwertumfang-original.jpg“.
Danach den Schwarzwert von 5 auf 13 angehoben (aber kein Pixelwert sinkt dabei auf 0!) sowie die Helligkeit von 50 auf 90 angehoben (kein Pixelwert keiner Farbe erreicht dabei 256): „Hoher-Tonwertumfang.jpg“.
Die Schatten sind nun dunkler ohne abzusaufen, die Lichter heller, aber ohne, dass auch nur ein Farbkanal übersteuert wird. Man sieht rechts oben, wie das Histogramm horizontal gespreizt wird.
Wohl jedem wird das so entstandene Bild kontrastreicher, frischer erscheinen – wie auch immer man das ausdrücken will.
So ähnlich habe ich mir das Bild im 8x30 CL im Vergleich zu einem anderen FG nach deinem Bericht vorgestellt (natürlich nicht so ausgeprägt).
Dass du nun im FL 4 Graustufen siehst statt 2 im CL, zweifele ich nicht an, würde es aber zu gerne einmal selber sehen – geht aber leider nicht: kein Händler hat das Glas hier vor Ort. Ich hatte das Exemplar im Waffenladen seinerzeit zur Ansicht bestellt, es aber nicht genommen, weil es mir in der Summe gut, aber nicht gut genug gefiel, v.a. die Brillenträgertauglichkeit und das Streulichtverhalten. Hier bin ich wahrscheinlich zu sehr durch das 8.5x42 SV verwöhnt.
Bei Objektiven hast du vollkommen Recht: es gibt Objektive, die einen sehr hohen Kontrast bieten – das führe ich aber – wie bei Ferngläsern – auf Vergütung, Blenden, Schwärzung und (bei Ferngläsern leider zu kurz geraten) eine gut konstruierte Gegenlichtblende zurück.
Beispiel: das (nicht mehr erhältliche Canon 2.8/24-70 Version 1. Nicht besonders scharf bei Offenblende, also kein so guter Mikrokontrast, aber wenigstens ein enorm hoher Makrokontrast (ermöglicht hohen Tonwertumfang). Auch letzterer ist nach meiner Erfahrung immer von Vorteil.
Viele Grüße von Andreas