Dieter/Dekarem,
zunächst vielen Dank für deine ausführliche Antwort und die darin aufgeworfenen Gedanken bzw. Überlegungen, die ich durchaus nachvollziehen kann. Natürlich hast du mit dem Argument des häufigeren Temperaturwechsels bei meiner Methode recht, aber ich sage mir, wenn das ein Fernglas (oder auch eine Kamera, mit der mache ich es nämlich genauso, schon um die Leistungsfähigkeit der Akkus bei tiefen Außentemperaturen einigermaßen zu erhalten) nicht aushält, dann wäre es besser kein Fernglas geworden. Vermutlich vertrittst du denselben Standpunkt hinsichtlich des -20 Grad Tests.
Zu deiner Frage nach den Okularen: Ich benutze alle meine Ferngläser mit nahezu ganz herausgedrehten Augenmuscheln, schon deshalb, weil sonst aufgrund des heutzutage üblicherweise relativ üppigen Austrittspupillenabstandes der Abstand zu meinem Auge zu klein wäre und sich Abschattungen ergeben würden. Ich stelle mir die Augenmuscheln so ein, dass der Abstand dann stimmt, wenn ich das Fernglas mit den Augenmuscheln gegen meine Augenhöhlen drücke. Auf diese Weise halte ich auch den seitlichen Fremdlichteinfall im Bereich der Okulare klein. Bei einem meiner Ferngläser (Canon 15x50) habe ich die Augenmuscheln so beschnitten, dass sie im äußeren Bereich länger sind als im inneren Bereich, bessere Passform sozusagen. Bei allen anderen meiner Ferngläser passt es so wie es ist relativ gut. Durch das Andrücken der Augenmuscheln an die Augenhöhlen beim Beobachten bildet sich zwischen Auge und Okular ein weitgehend abgeschlossener Raum, und wenn dann das Fernglas eiskalt ist und mein Körper (Gott sei dank) nicht, dann kommt es relativ schnell zu einem Mikroklima im Bereich der Augenmuschel, welches ein Beschlagen zur Folge hat. Interessanterweise sind nicht alle meine Ferngläser gleich anfällig, am schlimmsten ist es, warum auch immer, bei meinem Canon 10x42 IS, da kommt es schon zum Beschlagen, wenn das Glas innerhalb des Hauses benutzt wird, aber vor Benutzung in einem kühlerem Raum lag und daher kälter ist.
Einen schönen Abend wünscht
Andreas