Also Jungs, jetzt mal langsam.
Ich guck schon seit Jahren mit nem 8 x 20 und nem 15 x 60 Zeiss durch die Gegend und habe zusätzlich noch ein Vixen ED 114. Ich weiß also, wie die Welt durch gute Optiken aussieht.
Ich bin nebenbei noch seit fast 30 Jahren Segelflieger, was zumindest für funktionstüchtige Augen spricht.
Soweit zur Vorrede.
Ich kenne die diversen Nikon Actions und Minolta Activas vom mittelflüchtigen Wegsehen, ich habe schon mal durch den TS-Billigkram vom Ransburg geguckt und mich darüber geschüttelt und ich weiß auch was ein 58er Minox so drauf hat. In meiner Praxis steht ein KF2 und damit gehe ich jeden Tag um. Also Wolfgang erklär mich nicht für blöd.
In Deinem ersten Posting steht, fast so gut wie das Leica, aber natürlich nicht so weitwinklig. Im zweiten Posting heißt es dann, im Gegenlicht geht zuviel verloren. Es wäre hilfreich, wenn Du dich erstens für eine klare Linie entscheiden würdest, denn hier lesen ja noch ein paar Leute mit, die Dich für einen ausgewiesenen Kenner halten und zweitens nicht so elitär daherkommst.
Ich bin ein halbwegs verdienender Facharzt aber zum Wegwerfen habe ich es auch nicht. So wird es wahrscheinlich den meisten Leuten gehen und dann rechnet man die Groschen zusammen.
Wenn ich 20 mal im Jahr für 2 Stunden ein Fernglas benutze - ich rede nicht von der Astronomie -, so ist das viel. Wenn ich dann ein Glas für den Normalbetrieb anschaffe, das 50% billiger und 3% leistungsschwächer als das Leica Trinovid ist, so erscheint mir das angemessen. Wenn der Herr Schäfer bei einem haarigen Gegenlichttest Schwächen feststellt, dann hat er da natürlich Recht, aber diese Schwäche muß man ganz gezielt suchen, die kommt bei der Tagesbeobachtung des Normalverbrauchers nicht vor. Was der Normalverbraucher aber feststellt, ist eine saubere Verarbeitung, eine intelligente Form für große und kleine Hände, ein moderates Gewicht und eine stupende Leistung über 70%-80% des Sehfeldes. Dann kommt ein leichter Schärfeabfall zum Rand, sehr wenig im Vergleich zu einem Nikon Action oder Minolta sowieso. Wenn der Besitzer mit seinem Conquest nach 5 Jahren einen Schaden hat, dann bringt er das zum Jülich und der macht das Ding oder schickt es nach Wetzlar. Für die chinesischen Minolta oder Nikons hat der freundliche Herr Jülich höchstens die graue Tonne, ab dafür.
Dieser klitzekleine Unterschied ist mir einige Taler wert, ich gehöre nämlich nicht zur ex und hopp Generation.
Lieber Wolfgang, wenn Du als Hüter der öffentlichen Sicherheit und Ordnung über die optische Qualität und Eure Erfahrung mit den verschiedenen Produkten schreibst, habe ich das immer mit Genuß und Gewinn gelesen. Ob eine Ware aber ihr Geld wert ist, kannst Du ruhig dem Kunden überlassen. Ich weiß vom Jülich, daß die Polizei in Bonn z.B., in den Streifenwagen ganz normale Vixen 8 x 32 hat und nur bei besonderen Einsätzen die edlen Stücke von Zeiss und Swarovski gebraucht werden. Da hat der einkaufende Kollege von Dir doch genauso reagiert wie ich und für die Aufgabe eine angemessene Investition getätigt. Vermies bitte den Leuten die Gläser der Conquestklasse nicht. Das ist schon richtig viel Geld und dafür bekommt man dann auch was Ordentliches. Nicht das beste, aber etwas wo man lange Freude dran haben wird.
Also das mußte mal gesagt werden, findet euer
Franz-Josef Severin
