Ja, es wäre schön gewesen, wenn Ihre Prognose eingetroffen wäre. Aber es sieht wie folgt aus:
Ich habe trotz immer noch hoher Arbeitsbelastung und Zeitknappheit am 7.6.08 mein als 10x42 L IS WP deklariertes 10x37 an Canon eingeschickt, weil das Bild beim Richtungswechsel des Fokussierrades springt, und zwar nach oben beim Richtungswechsel von rechts nach links (von Uhrzeigersinn auf gegen den Uhrzeigersinn) und nach unten beim umgekehrten Richtungswechsel.
Heute habe ich mit der Post dafür einen Kostenvoranschlag über 118,- Euro erhalten, obwohl der Fehler von Anfang an bei diesem Fernglas auftrat. Ich hatte nur leider das Bildspringen zunächst darauf zurückgeführt, daß meine Hände bei den entgegengesetzten Zeigefingerbewegungen eine Auf- bzw. Abwärtsbewegung machen, und erst dann erkannt, daß die Ursache im Fernglas selbst liegt, als ich es erst nach Ablauf der Garantiezeit mal auf einem Stativ aufgeschraubt benutzte und dabei dasselbe Bildspringen beobachten konnte.
Canon ist wegen der verstrichenen Garantiezeit „aus dem Schneider“, und Kulanz will man in dieser Sache auch nicht gewähren – vielleicht weil man mir das Öffentlichmachen des geringeren Objektivöffnung (37 mm) übelnimmt? Bemerkenswert ist übrigens der von Canon auf dem Kostenvoranschlag vermerkte Kommentar zu diesem Defekt: „Das minimale Spiel nach oben oder unten beeinträchtigt nicht die Qualität des Bildes“. Wenn das auch für das normale Bildzittern gilt, frage ich mich, warum dann von Canon eine Bildstabilisierung entwickelt wurde.
Zusammen mit diesem Fernglas habe ich ferner mein 10x30 IS mitgeschickt, bei dem die Dioptrenkorrektur ebenfalls von Anfang an nicht richtig justiert war. Um das rechte Okular auf gleiche Schärfe wie das linke einzustellen, mußte der Ring gegen den Uhrzeigersinn auf eine Position zwischen dem zweiten und dritten Teilstrich (beim dritten Teilstrich liegt der Endanschlag) eingestellt werden. Ich habe das mindestens ein Dutzend mal in normaler und in umgekehrter Haltung (unten nach oben, so daß ich mit dem linken Auge durchs rechte Okular schaute und umgekehrt) getestet und kam immer auf fast genau dieselbe Einstellung, so daß gewährleistet ist, daß es nicht an meinen Augen oder meiner Brille liegt. Das bedeutet, daß jemand mit einer größeren Differenz als ca. 0,5 dpt in der angegebenen Richtung keinen Dioptrienausgleich mehr durchführen könnte. Daß der Justagefehler von Anfang an bestand, ergibt sich aus der Arretierung der Justageeinstellung, die nur mit speziellem Werkzeug gelöst werden kann und dann wahrscheinlich Spuren von Gewalteinwirkung zeigen würde (eine solche JustageKorrektur war auch an meinem 12x36 IS II gleich nach dem Kauf erforderlich geworden, wobei der Canon-Techniker nicht entfernbaren Kleber am Rand der Okularlinse hinterlassen hat). Die Behebung dieses eindeutig von Canon verursachten Fehlers kostet mich gemäß Kostenvoranschlag jetzt 31,- Euro.
Zusammen mit der Versandpauschale kostet der ganze Spaß nun 190,04 Euro. Ich werde heute den Kostenvoranschlag unterschrieben an Canon zurücksenden und später berichten, wie lange die Reparatur gedauert hat und ob sie so erfolgt ist, daß beide Fehler vollständig behoben sind.
Walter E. Schön