Natürlich kann ich das erklären. Ehrenamt klingt ja immer sehr schön und ich glaube, dass es sehr viele Leute bei diesen Organisationen gibt, die wirklich ehrenamtlich tätig sind. Auf der anderen Seite gibt es auch nicht wenige Beamten bis in die höchsten Stellen z.B. des NABU, die für ihre "ehrenamtliche" Tätigkeit zu großen Teilen ihrer Arbeitszeit (bei voller Bezahlung natürlich) freigestellt sind. Ich kenne einige davon persönlich und kritisiere diesen Zustand auch nicht wirklich. Aber von seiten der jeweiligen Organisation nenne ich dies (und andere, ähnliche Beispiele gibt es auch) Geld verdienen.
Zu "derzeit praktizierter Naturschutz" folgendes:
Umweltschutz und Naturschutz muß uns allen wichtig sein. Genauso richtig ist aber, dass es notwendig ist, immer wieder zu prüfen, ob die Art des Vorgehens richtig und, im besten Sinne, sinnvoll ist. Es gibt einige Untersuchungen und Publikationen, die eine Negativliste der Natur- und Umweltsünder aufstellen. Danach steht die Landwirtschaft auf Platz eins, dicht gefolgt vom derzeitigen Naturschutz.
Warum ausgerechnet Naturschutz? Die zunächst erstaunliche Begründung heißt: was wir heutzutage tun, hat, neben der Reservierung von Lebensräumen, ausschließlich konservierenden Charakter - und dieses Konservieren ist von Grund auf unnatürlich.
Ich weiß und habe miterlebt, dass man sich beim NABU ebenfalls mit diesem Gedanken auseinandersetzt, denn die Reservate erfordern immer mehr und immer teurere flankierende Maßnahmen, weil sie letztlich fast wie überdimensionale Zoos funktionieren.
Dies lasse ich jetzt mal so stehen - ich weiß auch nicht, wie man Naturschutz in dicht besiedelten Gebieten besser und natürlicher gestalten könnte.
Walter Wehr