Hallo Herr Stender,
also ganz so ergebnislos war Ihre Fortbildung wohl nicht. Die unglasierten Landungsbrücken haben Sie doch auf dem Pfad der Erkenntnis weitergebracht. Auch freut es mich sehr zu hören, daß wir Ihnen helfen konnten bei der Entscheidungsfindung voranzukommen, und Sie sich nicht noch weitere Monate sparsam und spartanisch ohne Sicht, weil ohne Leichtglas, oder schwerbeladen herumschleppen müssen.
Das mit Ihrem Auto ist natürlich so ein Ding. Natürlich hoffe ich, daß es Sie trotzdem sicher und zuverlässig von Wetzlar nach Solms, oder gar nach Absam bringt und dafür nicht jeden Monat repariert werden möchte. Dabei erinnere ich mich an meinen automobilen Vorgänger französischer Provenance, der mit verträglichem Durst benzinschluckend nach 13 Jahren und über 310 000 km noch fit, ich aber nicht mehr bereits zur Erfüllung aller TÜV-Vorschriften war. Damals hatte ich noch kein Glas im Handschuhfach und habe dann beim Abschied nur eine gute Zange(zur Umstellung der Lüftung mit defektem Bedienelement von Winter- auf Sommerbetrieb) vergessen, die sicherlich heute mit dem Wagen in der Ukraine noch gute Dienste leistet. Das war so etwa die Zeit, als ich von meinem ersten eigenen Fernglas, ein Cateye 8x56, welches ich bei unserem Vermieter und Freund und Inhaber eines Fotogeschäfts in Nijmegen als Austellungsstück und mit Sonderrabbatt für knapp 150 DM gekauft hatte, auf das Minolta Activa 8x42 D WP umgestiegen bin. Dieses Glas hatte mir meine Frau zu Weihnachten geschenkt, nachdem ich über einige Wochenenden immer Testgläser aus dem Geschäft mit in unsere direkt darüber liegende Wohnung nehmen durfte. Eine herrliche Zeit: am Samstagmittag die Treppe hinunter und in karierten Hauspuschen vor den gut bestückten Vitrinen von Hans mit Nick fachsimpeln oder einfach nur palavern...
Wie dem auch gewesen sei, seit einigen Jahren habe ich immer ein Carl Zeiss Jena Deltrintem 8x30 im Handschuhfach, nicht nur als Testgerät für einen thermozyklischen Dauerversuch zur Alterungsbeständigkeit des Schmierfetts, sondern vielmehr, um nie mehr im entscheidenen Moment 'oben ohne' dastehen zu müssen. Bei Ihrem Auto könnten Sie so wohl den Listenwert verdoppelt :-)
Also Herr Stender, bleiben Sie dran am Fokussierrad und starten nicht erneut mit dem Durchforsten von Hersteller- und Händlerlisten, dem Anlegen von Bewertungsschemata und der Verfolgung der Umtauschkurse, sondern schlagen Sie zu!
Viele Grüße aus Berlin,
Jan Münzer