Herr Koch!
Die Erfahrung mit kreisenden Vögeln habe ich wohl in ähnlicher Weise wie Sie gemacht, mit dem Leica Trinovid 12x50, dem Nikon Action 12x50, dem Swarovski SLC 15x56 und gar mit dem Pentax 20x60 PCF V, allerdings nicht auf Entfernungen, die ich als weit bezeichnen würde. Wenn man jedoch die Vergrößerung im Alltag (in keiner ausgeprägten Gegenlichtsituation) wirklich braucht, also auf mehrere Kilometer bei schwer zu unterscheidenden Greifvögeln, bei denen es auf jedes Detail ankommt, dann kann man die freihändige Benutzung vergessen. Dann muss man auf ein Dreibein zurückgreifen. Und dann stellt sich heraus, dass man oft nicht an 30x, d. h. in der Regel an einem monokularen Fernrohr vorbeikommt; das vorher genannte Fernglas von Pentax, mein Kowa 20x50, mein Optolyth 25x70, mein Swarovski CT-85 mit dem Vario in der Stellung 20x bringen in den meisten Situationen, wo ich mit meinem Leica Trinovid 7x42 BN sozusagen verzweifle, nicht die erhoffte Identifikation oder nicht den erwünschten Anblick. Meine Erkenntnisse sind eindeutig: Für den Alltag von vielen Anwendern gibt es keine bessere Lösung als ein sehr gutes 7x42. Ich dachte eine Weile, mein Swarovski EL 8,5x42 sei die universale Lösung. Dies ist nicht der Fall. Hier hat man weniger Sehfeld (zum Aufsuchen, zum Erfassen), man muss häufiger fokussieren, die Bildunruhe ist ausgeprägter. Die geringfügig bessere Dämmerungsleistung kann aufgrund dieser Nachteile nicht den Ausschlag geben. Ein Fernglas wird seiner Bestimmung am besten gerecht, wenn seine Leistung genutzt wird, also zum Tragen kommt. Bei Verwacklung ist dies nicht der Fall, bei der Erkenntnis, dass der Wechsel vom Primär- zum stärkeren Zweitglas doch nicht die Identifizierung bringt, gleichfalls nicht. Bei der Grundausrüstung spielt der Komfort eine große Rolle, beim Sekundärsystem kommt es darauf an, dass es seine Helferpflicht erfüllt.