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18. September 2008 21:44
Das Auflösungsvermögen der Spektive ist garantiert nicht das Problem, dann hierin erreichen die Spektive mehr, als die Kameras schaffen. Ein gutes Auge löst höher auf als diese Kameras bei einer Äquivalentbrennweite um ca. 38 mm, die nötig ist, um den größtmöglichen Rechteckausschnitt aus dem runden Spektivbild vignettierungsfrei (bzw. vignettierungsarm) aufzeichnen zu können. Bei ca. 3700 Pixeln über die lange Bildseite einer 10-Megapixel-Kamera wären das, mit dem Kleinbildformat und 38 mm Brennweite gerechnet, in der Bildmitte (wo die opt. Achse senkrecht zur Sensorfläche steht) ca. 0,88 Winkelminuten von Pixelmitte zur waagerecht oder senkrecht benachbarten Pixelmitte und ca. 1,24 Winkelminute diagonal. Bei Visus 1, was ein für ältere Beobachter durchschnittlicher und für jüngere ein unterdurchschnittlicher Wert ist, löst das Auge ca. 1 Winkelminute auf. Das Swarovski-Spektiv zählt zu den besten auf dem Markt und dürfte da okularseitig beim 20fach-Okular im Bereich der Bildmitte Reserven in der Größenordnung von Faktor 3 oder mehr haben, also eine Winkelauflösung von 0,3 Winkelminuten oder besser erreichen.

Die nach Ihrer Formulierung „kleine” Austrittspupille ist ebenfalls nicht das Problem bei den kleinen Digitalkameras, denn da ist die Eintrittspupille bei der erforderlichen Brennweite fast immer der kleinere und damit der allein öffnungsbegrenzende Wert (im vorliegenden Falle der extrem lichtstarken Lumix LX3 mit Formatfaktor von ca. 4,4 ist bei Äquivalentbrennweite 38 mm die tatsächliche Brennweite ca. 38 mm : 4,4 = ca. 8,64 mm und somit wegen der bei dieser Brennweite größten Blende 2,4 die Eintrittpupille ca. 8,64 mm : 2,4 = knapp 3,6 mm. Das ist nur ganz wenig größer als die AP von 3,25 mm des Swarovski ATS 65 mit 20fach-Okular. Alle anderen Digital-Kompaktkameras sind deutlich weniger lichtstark und haben daher kleinere Eintrittspupillen als die AP des Spektivs!

Anders sieht es nur aus, wenn man Ihrem Vorschlag mit einem größeren Sensor folgt. Denn dann ist die Realbrennweite entsprechend größer, somit bei gleicher Blende auch die Eintrittsppupille, und die ist dann gleich sehr viel größer als die AP des Spektivs. Daher ist es NICHT sinnvoll, allzu große Formate für die afokale Fotografie, also für die Fotografie mit Kameraobjektiv hinter dem Spektivokular, zu verwenden. Wenn Sie sich erinnern, war das schon einmal mein Einwand gegen Ihre Begeisterung für die Sigma mit ihrem viel größeren Sensor. Was sie da durch den größeren Sensor möglicherweise gewinnen, wird wieder völlig verspielt (mit sogar negativer Bilanz) aufgrund der Abblendung durch die AP des Spektivs. Sie müssen dann entweder eine viel längere Verschlußzeit wählen (was selten möglich sein wird) oder die ISO-Zahl viel höher einstellen, und was haben Sie dann gewonnen? Nichts! Sie haben sogar verloren.

Anders sieht es nur aus, wenn Sie ohne Okular und ohne Kameraobjektiv nur mit dem Kameragehäuse und einem Fotoadapter arbeiten. Aber auch da wird ein etwas kleinerer Sensor in Verbindung mit einem darauf angestimmten (also zu gerinerer Vergrößerung führenden) Fotoadapter, wie es ihn zur Zeit noch nicht gibt, besser als ein Kleinbildsensor sein, weil das Gesamtsystem nicht lichtstark genug ist, um die erforderlichen kurzen Verschlußzeiten zu realisieren. Der kleinere Sensor bekommt bei kleinerem Bild mehr Licht, so daß die Verschlußzeit kürzer und/oder die ISO-Zahl niedriger sein kann. Falls Sie ein bißchen von Astrofotografie wissen, wird Ihnen bakannt sein, daß man speziell bei den relativ lichtschwachen Spiegelteleskopen (z.B. Cassegrain) gern bildverkleinernde optische Systeme zwischen Teleskop und Kamera zur Erzielung genau dieses helligkeitssteigernden Effekts einsetzt.

Die wirklichen Probleme liegen in der Abstimmung des Spektiv- und Kamerasystems aufeinander, also z.B. in der richtigen Zentrierung (= Achsen nicht gegeneinander verkippt und verschoben, sondern miteinander fluchtend, EP des Objektivs möglichst exakt in der Ebene der AP des Spektivs) und in der beim Spektiv viel größeren Bildfeldwölbung als bei einem Kameraobjektiv. Das Kameraobjektiv muß ein scharfes Bild auf einem ebenen Film oder Sensor liefern, also muß es bezüglich der Bildfeldebnung sehr gut korrigiert sein. Das Spektiv ist für visuelle Beobachtung vorgesehen, und da das Auge selbst eines sehr alten Menschen über ein gewisses Akommodationsvermögen verfügt, kann man ein gewisses Maß an Bildfeldwölbung zulassen, ohne daß es sie Bildschärfe bei bestimmungsgemäßem Gebrauch (also VISUELL!) beeinträchtigt. Fotografiert man jedoch durch ein Spektiv, so überträgt sich die Bildfeldwölbung des virtuellen Bildes auf das reelle Bild in der Kamera, und wenn man in der Bildmitte bestmöglich scharfgestellt hat, bekommt man auch bei einem sehr guten Spektiv am Rand deutliche Unschärfe. Nur mit einem gut gerechneten Fotoadapter läßt sich das vermeiden, denn der kann so konstruiert sein, daß er nicht nur das gewünschte reelle Bild passender Größe in der richtigen Entfernung hinter dem Kamerabajonett, sondern dieses auch mit verbesserter Bildfeldebnung erzeugt. Bei der afokalen Fotografie (also mit Kameraobjektiv durchs Okular hindurch) fehlt aber diese Korrekturmöglichkeit.

Mehr zu diesen Problem dann erst nach der Photokina. Ich muß mich jetzt bis Anfang Oktober hier ganz ausklinken.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Vergleichsfotos Digiskopie gegen Superzoom

Walter E. Schön 2388 18. September 2008 18:41

Re: Vergleichsfotos Digiskopie gegen Superzoom

JC_4 1336 18. September 2008 19:09

Minimalauskunft

Walter E. Schön 1089 18. September 2008 20:39

wann lohnt der druck auf den auslöser?

matthias 951 18. September 2008 20:47

Zur Auflösung der Spektive

Walter E. Schön 1517 18. September 2008 21:44

Meckern an der Qualität ist angesichts der Preisklasse unangemessen

Walter E. Schön 1097 19. September 2008 00:50

Re: Meckern an der Qualität ist angesichts der Preisklasse unangemessen

Werner Jülich 1191 19. September 2008 10:10

Qualität reicht

G. Strakeljahn 1020 25. September 2008 23:59

Re: Sinn des Digiskopierens (Gewichts- und Preisklasse)

JC_4 1091 19. September 2008 13:46

Re: Meckern an der Qualität ist angesichts der Preisklasse unangemessen

matthias 1103 19. September 2008 20:48

Antwort erst nach der Photokina – unsinniger Vergleich

Walter E. Schön 1130 19. September 2008 20:56

weiß ich doch!

matthias 1013 19. September 2008 21:30

Re: Zusammenhang Beugung / Blende

JC_4 961 22. September 2008 18:56



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