Der Preisunterschied zwischen ED-Ausführung und Nicht-Ed-Ausführung ist nicht sehr gross, ich habe mich daher für das ED-Glas entschieden. Zwei Dinge sind beim Swift Audubon 8,5x44 (gilt für beide Versionen) zu bemängeln: Der recht grosse Körper und der geringe Augenabstand. Der recht grosse und umfangreiche Fernglaskörper stört mich nicht, da ich zu meiner Körpergrösse (1,94) die entsprechenden Hände habe. Der Augenabstand ist bei den neuesten Ausführungen um 1 oder 2 mm gewachsen, weil die Drehaugenmuscheln um denselben Bereich verkürzt wurden. So habe ich mit meiner kleinen und nahe am Auge sitzenden Brille keine Schwierigkeiten beim Einblick. Das muss für andere natürlich nicht gelten. Die optische Leistung der ED-Ausführung ist erstaunlich gut. Ich sehe im Zentrum nur winzige Unterschiede zum Ultravid 8x42. Der Kontrast im Leica ist einen Hauch besser, aber wirklich nur einen Hauch. Dafür ist das Bildfeld des Audubon mit 144 Metern auf 1000 Metern grösser. Da das Audubon ein Porroglas ist, erscheint die Abbildung, im Vergleich zu einem Dachkantglas mit 8facher Vergrösserung eine Spur kleiner zu sein. Ungewohnt und nicht optimal ist die Scharfstellung. Der Drehknopf befindet sich nicht an einem Ende des Fernglases, sondern mitten zwischen den beiden Rohren und der Einstellweg ist mit guten 2 Umdrehungen zwichen ganz nah und unendlich verhältnismässig gross. Ich stelle mit dem Daumen von unten her scharf. Das ist gewöhnungsbedürftig. Aufgrund der grossen Schärfentiefe (ich kann mir nie merken ob es nun Tiefenschärfe oder Scärfentiefe heisst) muss ich aber nicht sehr viel am breiten Einstellrad drehen.
Ich halte das Swift Audubon in der ED-Ausführung für ein hervorragendes Fernglas zu einem erstaunlich geringen Preis (etwas unter Euro 500.--), das ich oft für meine ornithologischen Zwecke einsetze, ohne dabei mein Ultravid oder mein Kowa Prominar 8,5x44 zu vermissen. Ich halte es auch für besser als die Habichte von Swaro.
Interpretieren Sie die Texte bei 'Betterviewdesiered' bitte mit Vorsicht. Steve Ingraham, der Autor der meisten Texte, schrieb süffig und amüsant, aber mit einem sehr blinden Auge in Bezug auf Leitz-Produkte und einer starken Bevorzugung amerikanischer Produkte - auch wenn sie wie die Audubons aus Japan kamen und immer noch kommen (von Tamron). Aber hier gebe ich ihm recht, das Swift Audubon ist das beste Porroglas, durch das ich bislang geschaut habe.
Sie werden im Nezt wohl nicht allzuviel dazu finden. Swift ist in Deutschland nahezu unbekannt, in Holland und England schon eher und natürlch in Amerika.
Michael Brücker