Ich hänge meine Gedanken einfach mal hier an.
PH (wer immer das sei) ist anscheinend in einem wissenschaftlichen Fachverlag tätig. Was er zur Kippeligkeit der Lektorenstühle sagt stimmt. Ansonsten kann ich ihm nicht zustimmen, aber er beschreibt die Wirklichkeit im heutigen Verlagswesen ziemlich genau. Ist das vielleicht einer der Gründe, warum heutzutage so viel Überflüssiges publiziert wird - will sagen, es erscheint inhaltlich nicht sehr viel Neues und von neuen Autoren?
Ob der Name Schoen in den Datenbanken auftaucht oder nicht - der Name ist durchaus bekannt. Vielleicht nicht in Kreisen der Wissenschaft, wohl aber bei Amateuren oder Edel-Amateuren.
Was für ein Buch schreibt Herr Schoen eigentlich? Ich habe keine Manuskriptteile gesehen aber ich denke, es handelt sich nicht um 'wissenschatliche' Literatur, sondern um ein Werk für die 'allgemein' Fernglasinteressierten. Den genauen Markt kann ich nicht abschätzen, aber unverkäuflich wird das Buch bestimmt nicht sein. Und ich möchte doch sehr dafür plädieren, ein Manuskript erst zu prüfen, bevor man es ablehnt. In der Branche kuriseren genug wahre Geschichten über Lektoren, die einen Bestseller abgelehnt haben und daraufhin die Stelle verloren, wenngleich der umgekehrte Fall häufiger ist.
Und was heisst hier 'Abgabetermin'? Hat Herr Schoen denn überhaupt schon einen Verlag für sein Buch? Und wenn, hat dieser Verlag es bereits fest in sein Programm eingeplant oder lässt er einfach dem Autor die Zeit, die dieser benötigt?
Das sind so viele Fragen, das ich mich als Brancheninsider nur fragen kann, was diese Diskussion denn soll. Für mich ist sie rein akademisch (in des Wortes negativer Bedeutung).
Michael Brücker