Ich war heute im Geschäft von Herrn Jülich, um mich nach einem Schutzfilter für mein Diascope 65 zu erkundigen. Es war wenig zu tun und wir kamen ins Plaudern. Ich hatte die Beiträge hier aufmerksam verfolgt, es schien mir, daß einige der Diskutanten mit der üblichen Einteilung nicht zufrieden waren. Ich habe auch eine größere Sammlung und greife gerne die Anregung auf, mich an der Diskussion zu beteiligen.
Mein kleinstes Fernglas ist ein 4 x 12 von Zeiss, es ist leicht, zeigt einen unverzeihlichen Tunnelblick und ist auch von der Haptik nicht optimal, Augenmuscheln aus hellgrauem glatten Kunststoff, dünner Tragriemen, besonders negativ, der maximale Abstand der Okulare ist unzureichend. Ich habe es mir vor Jahren gekauft für den Gebrauch im Fußballstadion. Ich kann mich an zwei Besuche erinnern, danach blieb es im Schrank.
Ich halte dieses Glas für entbehrlich.
Ersetzt wurde dieses Bino durch ein sehr gutes Mono, das Modell 3 x 12 von Zeiss. Dieses Glas ist mein ständiger Begleiter, es ist kompakt und gut. Ja man kann es, sogar umgedreht als eine Lupe gebrauchen.
Ich halte dieses feine Mono für unentbehrlich.
Bin ich als Tourist unterwegs, so nehme ich meine Leica M5 und das Leica Trinovid 8 x 20, leichtes Gepäck. Beide sind nicht wasserdicht, da treffe ich Vorsorge. Das Glas wird nicht mehr auf dem allerneuesten Stand sein, für den Zweck, unterwegs einmal genauer zu betrachten, ist es ideal.
Auf Wandertouren durch die Natur benutze ich ein 8 x 32 Ultravid oder wenn ich mehr Leistung benötige das kleine Duovid. Besonders Letzteres wird oft unterschätzt, es liefert zwar ein kleineres Sehfeld als die Ultravid, aber dafür reicht die Schärfe bis an den Rand. Ich überlege vorher genau, ob es das größere und schwerere Duovid sein muß, jetzt im heißen Sommer bleibt es im Schrank.
Zur Jagd muß es Zeiss sein, hier das Victory 8 x 56. Das Glas wurde oft geschmäht, meistens von Leuten, die sich tagsüber am Farbsaum stören und denen die Randunschärfe den Spaß an astronomischen Beobachtungen raubt. Für meinen Zweck ist dieses Glas ideal.
Zur Himmelsbeobachtung habe ich das 15 x 60 Classic, ich halte es für unübertroffen, ohne die Ausstattungsschwächen zu verkennen.
Dann habe ich mir in diesem Jahr noch das 7 x 42 Victory gekauft, ebenfalls für die Astronomie, obwohl der Himmel auf unserem Balkon 6 mm AP niemals erlaubt.
Für die Astronomie habe ich dann noch ein 16 x 70 FMT, ebenfalls von Fujinon. Das Glas muß sich mit dem 15 x 60 Classic herumschlagen, ein aussichtsloses Unterfangen, aber für den verlangten Preis erscheint es mir sehr gut.
Ich habe noch ein gutes Glas mit Bildstabilisierung. Ich habe mich für das Fujinon 14 x 40 entschieden und bin mit der Stabilisierung absolut und mit der gebotenen optischen Leistung ziemlich zufrieden. Im Gegensatz zu den Modellen von Canon ist das Glas wasserdicht. Dieses Glas ist für mich eigentlich entbehrlich, es ist sehr selten, daß ich eine so hohe Vergrößerung am Tag benötige, aber wenn, dann versagt es nicht. Man kann sagen, es kämpft mit dem Duovid und bekommt eine 2-. Sein Gewicht liegt über dem des 8 x 56 Victory.
Ich freue mich an dem Glas, aber eigentlich ist es überflüssig.
Anläßlich einer Ausstellung habe ich dann noch ein 6 x 30 von Vixen gekauft, ein entbehrliches Glas, vielleicht zweimal benutzt. Aber kaufen mußte ich es, es gab noch eine Lücke in der Sammlung.
Zeiss Diascope 65 FL mit Variookular und 23fach Festbrennweite. Leicht und sehr gut, ich habe nicht bereut, nur 65 mm zu wählen.
Mindestens die Hälfte meiner Gläser habe ich erworben, weil ich glaubte Lücken zu schliessen. Sie stehen im Schrank und werden kaum benutzt, ja ich darf sagen, ich spiele nur ein wenig damit herum. Da ich mein Geld redlich verdient habe, kann ich es auch ausgeben, wie ich will und mir hat der Kauf vieler Ferngläser auch Freude gemacht. Einige von Ihnen haben sicher gesehen, wieviele Ferngläser Herr Wehr gesammelt hat, es geht mir also nicht alleine so.
Es ist so eine Sache mit den Lücken.
Helmut Wolters