Wie immer ein unvoreingenommener, aussagekräftiger und kompetenter Bericht von Ihnen.
Beim Vergleich der Gewichte der Gläser würde ich allerdings etwas anders akzentuieren. Das Kowa bietet gegenüber dem Ultravid 5% mehr Vergrößerung und Öffnung, hat aber fast 30% mehr Speck auf den Rippen (alles vom Leica aus gerechnet; Gewichte nach tvwg.nl: 750g Leica, 973g Kowa). Ein 10x50 HD, welches Sie als „merklich“ schwerer als das Kowa einstufen, wiegt 1003g (wieder tvwg.nl), also gerade 3% mehr. Sie schreiben, das Kowa hat einen sehr breiten Trageriemen, mich würde nicht wundern, wenn diese Differenz beim 'gebrauchsfertigen' Gewicht also mit Riemen und Okulardeckeln, nicht noch geringer ausfällt. Mein Ultravid 10x50 HD wiegt mit Gurt und Okulardeckeln 1075g [+/- 5g laut Hersteller meiner Küchenwaage].
Ich nehme aus Ihrem Bericht das Folgende mit: das Kowa ist gut, fürs Geld sogar richtig gut. Andererseits ist das FL heller, zeigt ebenfalls kaum Farbsäume, zeigt weniger Reflexe, hat die besseren Augenmuscheln, ein besseres Einblickverhalten und ist - auch wenn man Vergrößerung und Öffnung des Kowa berücksichtigt – erheblich leichter.
Zum Thema Preis/Leistung lässt sich trefflich streiten. Ein Ultravid 10x42 BR (ohne HD) gibt es zZ fürs selbe Geld wie das Kowa. Nimmt man Servicegeschwindigkeit, Ersatzteilversorgung, Wiederverkaufswert etc. mit ins Kalkül, würde ich das Leica nehmen. Ein Canon 10x30 IS ist unter 300.-, ein Nikon 8x30 EII unter 500 Euro zu haben. Wer würde behaupten, das Kowa ist naiv gerechnet gut 2 mal (Nikon) oder knapp 4 mal (Canon) so gut wie diese Gläser? Acht bis zehn Jahre alte, gut erhaltene Trinovid 10x42 BA gehen in der Bucht für 600 bis 800 Euro weg, ich glaube kaum, dass die Erstkäufer viel mehr als 1500 DM für ihre Gläser bezahlt haben. Auch eine Form von Preiswürdigkeit.
Viele Grüße
Ulli
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.11.08 14:25.