Es ist eine kleine Schwäche, dass wir hier immer versuchen, Haare zu spalten. Wer wirklich schon einmal mit seinen Optiken im Busch war, der wird mir zustimmen, dass einige Grundvoraussetzungen erfüllt sein müssen und wenn diese erfüllt sind, dann ist es egal, ob ein Zeiss die Bedingungen zu 85,5% oder ein Nikon zu 85,2% oder ein Swarovski zu 86,1% erfüllen, überspitzt ausgedrückt.
Die Unterschiede zwischen den Spitzengeräten, durch die ich bisher durchgesehen habe sind für mich nicht so groß, wie hier oft dargestellt.
Ich setze voraus,
dass alle Spektive wasserdicht und extrem stoßgesichert sind.
dass alle Okulare für normale Brillenträger geeignet sind.
dass man mehr oder weniger elegant an allen Modellen seine Digiknipse anbringen kann, notfalls, warum nicht, halt auch am Pentax mit dem Zeiss Adapter.
Ich lebe seit einiger Zeit in Japan, einem optikbessenen Land. Wer es sich leisten kann, besitzt ein Leica und der Japaner benutzt dieses Glas dann auch intensiv, es steht nicht nur herum.
Bei den Spektiven setzt sich jedoch zunehmend das Diascope 85 durch, obwohl ein Victory FL kein hohes Ansehen geniesst, das Diascope dagegen schon. Ich will nicht soweit gehen zu behaupten, dass ein APO Televid nicht mehr gekauft würde, aber der Ruf, den die Leica Binoculare hier in Japan haben, wird vom Televid nicht mehr so ganz erreicht.
In Japan erwartet man daher einen Rollback von Leica, nämlich ein neues Spektiv innerhalb der kommenden 1-2 Jahre und zwar mit dem Argument, Leica könne sich den Gesichtsverlust gegenüber dem Zeiss nicht mehr lange leisten. Ich bezweifele sehr, dass Leica sich in der schwierigen Zeit auf dieses finanzielle Abenteuer einlassen wird, aber es zeigt doch, dass viele japanische Naturbeobachter mittlerweile die herausgehobene Stellung beim APO Televid vermissen. Ich hatte den gleichen Eindruck, als ich mir damals das Diascope gekauft habe. Es hat für mich in allen relevanten Punkten die Nase vorn.
Baulänge, Gewicht, Bilddefinition, Helligkeit und zwar deutlich.
Gunnar