Mein Vater sitzt schon über 20 Jahre im Rollstuhl und Beobachten ist eine der wenigen Freuden, die er noch hat.
Nach Absprache mit Herrn Jülich haben wir folgende Lösung gefunden und abgesehen von Kleinigkeiten, hat sie sich bewährt.
Auf der Terrasse steht ein sehr robuster Tisch, den wir für diesen Zweck angefertigt haben. Unser Vater kann bequehm an diesen Tisch heranfahren und sitzt nahe an der Tischkante.
Auf der Tischplatte steht ein Meade ETX125. Dieses Teleskop hat einen kurzen Überhang, d.h. egal ob horizontal oder vertikal, die Einblickhöhe ändert sich nur sehr wenig.
Freihändig hat er noch ein schönes Hensoldt 7 x 42, aber da die Kraft nachläßt, bleibt es mehr und mehr beim ETX.
Es stehen genügend Okulare bereit, aber meistens benutzt er ein Okular mit 32 mm Brennweite, tagsüber seltener ein Okular mit 26mm, es kommt aber vor.
Er beobachtet überwiegend Vögel und dazu ist dieses ETX bestens geeignet. Das Bild ist sehr hell, es gibt logischerweise keine Farbverfälschungen und auch das Scharfstellen geht sehr einfach.
Nachteilig ist das kleine Bildfeld, der Sucher ist daher wichtig. Der ursprünglich gedachte Sucher erfüllt unsere Anforderungen nicht, deshalb hat Herr Jülich einen geradesichtigen Sucher anbringen lassen, der eine sehr bequehme Einblickposition bietet und außerdem gut ist.
Vielleicht sollten sie einmal in diese Richtung denken und nicht so sehr an ein Spektiv mit großem Verschwenkbereich.
Unser Vater benutzt sein ETX fast täglich, er nennt es spaßeshalber seinen lehrreichen Fernseher.
Abends kommt eine kleine Holzkiste um das Ganze und dann kann es ruhig ein paar Tage Regnen, das ETX ist geschützt.
Martin Wild