S.g. Hr. Raschke,
ich möchte Ihnen einen anderen Ansatz für Ihre Anforderungen erzählen:
Ich habe ähnliche Voraussetzungen wie Sie: Vögel beobachten, wenig Gewicht, ich bin meist mit dem Fahrrad unterwegs (sonst zu Fuß). Ich verwende(te) dafür ein Standardglas (10x50, 10x42) und ein Zoomfernglas 10-30x63 (von Lichter). Dies ergibt ein Gesamtgewicht von rund 2 kg, wobei ich das kleine Fernglas um den Nacken, das Zoom auf der Schulter transportiere. Dies minimiert die Zugriffszeit, beim hängenden Standardglas sowieso, das Zoom habe ich <5 Sekunden scharfgestellt im Einsatz. (Voraussetzung ist: keine Schutzdeckel, vorher Scharfstellung auf einen mittleren Wert, Zoom auf 10 bis 12x). Diese Ausrüstung ist mMn ideal, wenn man herumfährt und plötzlich gesehene (aufgeflogene) Vögel erkennen = bestimmen will. Der Schwerpunkt liegt auf Bestimmen, den die Qualität dieser Ausrüstung in nicht sehr gut. Das Zoom hat auch schon einiges Abbekommen (einen Gurt habe ich schon durchgescheuert).
Eine ganz andere Art des Beobachtens, welche eher der Ihren entspricht?, ist jene mit Spektiv und Fernglas. Hier kennt man seine optimalen Plätze (und Zeitpunkte) um mit guten Optiken und mit bestem "Sehgenuß" zu beobachten (längere Zeit am selben Platz). Meine Ausrüstung ist das Kowa 833 + 20-60x Zoom und das Nikon 10x42 HGL. Gesamtgewicht mit Stativ 4 -5 kg, wobei ich das Fernglas um den Hals hänge und Spektiv + Stativ im Rucksack transportiere. Bis das Spektiv aufgebaut ist, sind vorbei-/auffliegende Vögel schon längst hinter den nächsten Bäumen verschwunden. Dafür erkennt man mit 60x Vergrößerung Details, die sie mit 10 - 15x NIE sehen würden.
Beide Ausrüstungen (+ damit zusammenhängende Anwendung) haben Vor- und Nachteile.
Ich würde Ihnen empfehlen ein 10x Standardglas UND ein kleines leichtes Spektiv mit 15 - 45 (60)facher Vergrößerung. Für ornithologische Zwecke würde ich ein Zoomokular nehmen (ist zwar optisch nicht so gut wie eine Festbrennweite, aber im Einsatz viel praktischer). Dazu ein leichtes Stativ aus Carbon (leider teuer) oder ein Einbeinstativ, wenn sie sich im Gelände anlehnen können. Das Gesamtgewicht wäre unter 4 kg, wobei das Gewicht beim transportieren verteilt ist (hängendes Fernglas, Spektiv + Stativ im Rucksack).
Das beste Spektiv ist dafür das Swaro 65 + Zoom. Eine günstigere Variante gibt es von Kowa (66, 60), Pentax (65 ED), Meopta (S1 75) oder andere... Vom Gewicht her sehr leicht ist das Nikon ED 50.
Die Kombination 10x Fernglas mit großem (üblichem) Sehfeld UND Spektiv mit 15 - 45-facher Vergrößerung (und absolut gesehen kleinem Sehfeld) ist für Ihre Zwecke aus meiner Erfahrung die beste Lösung.
Ich möchte sogar behaupten, dass 30x Vergrößerung mit einer SCHLECHTEN Optik, oft besser ist als 12x mit TOP-Optiken. Details des Gefieders oder kleine juv im Nest sehen Sie mit 10 oder 12-fach nicht so gut, wie mit 30x.
Probieren Sie verschiedene Optiken im Gelände (z.B. bei vogelkundlichen Exkursionen) aus,
meint JC_4