Es ist schön zu hören, dass Ihnen das Forum für die Auswahl wichtige Anregungen geben konnte. Bei der von Ihnen beschriebenen Anwendung ist Staub mit Sicherheit auch beim Zeiss - nicht nur für die Mechanik, sondern vor allem auch für die Linsenoberflächen - ein wichtiges Thema, aber das wissen Sie bestimmt, und auch, wie mit Vorsicht und Wasser und Mikrofasertuch darauf reagiert werden kann.
Mir fiel bei der Benutzung des Leica Ultravid 8x20 BR in wüstenähnlichen Gebieten des Sudan auf, wie extrem die dort herrschenden Lichtverhältnisse gerade diese Mini-Optiken herausfordern. Das mag sicherlich auf für Gegenden des mittleren Osten zutreffend sein. Der Himmel ist gleißend hellblau - fast weiß, der Boden oft durchgehend hellbeige. Die Luft ist trocken und mit feinsten Staubpartikeln gesättigt. Aufgrund der hohen Temperaturen und der Bodenbeschaffenheit gibt es in Bodennähe starke thermisch bedingte atmosphärische Störungen. Nicht nur auf längere, selbst bereits bei mittleren Beobachtungsdistanzen brechen da vor allem Kontrast und Brillanz, aber auch die Auflösung ein. Das bei den Minis angestrebte kleine Gewicht und Packmaß führt auch dazu, das die Tubusverkleidung an den Objektivlinsen nur sehr wenig übersteht und somit kaum gegen seitlich einfallendes Licht abschirmen kann. Erhöhtes diffuses Streulicht oder Reflexe können die Folge sein. Das verstärkt die o.g. Problematik weiter. Behelfen kann man sich da etwas, indem Frau oder Mann nach dem Fokussieren die Objektivenden des Glases möglichst weit aussen in die Mulden zwischen Daumenwurzel und Zeigefingerknöchel nimmt und die ausgestreckten oder leicht gekrümmten Finger zusammenpreßt und dabei die Hände wie einen Abschirmblende übereinanderlegt.
Freundliche Grüsse,
Jan Münzer