man auf diese Weise vielleicht empirisch etwas herausfinden könnte: womöglich wäre es sogar ein Qualitätskriterium, wenn ein Glas "umgekehrt" unter definierten Bedingungen relativ etwas mehr Streulicht zeigen würde? :-)
Hm, man beobachtet bei der umgekehrten Haltung das Bild ja aus viel größerem Abstand zum Objektiv, so dass dann das meiste Fassungsstreulicht nicht mehr den Weg ins Auge finden kann, weil der derart umgekehrte Einblickwinkel extrem eng ist. Vielleicht sollte man für diese Vergleiche auf die Objektive ein paar weite Tuben setzen, um den Einfall von Sonnenstreiflicht von oben zu eliminieren, so dass man ohne mit dem Auge näher ans Objektiv zu rücken (und sich damit dann wieder Fassungsstreulicht einzufangen) vergleichen könnte. Vielleicht wird mit diesem Test der Streulichteinfluß der Fassung auf den Kontrast derart minimiert, dass nur (oder hauptsächlich) noch das, was Holger Merlitz einmal "Mikrokontrast" genannt hat, übrig bliebe: der nur noch von den Glasaberrationen und ihrem "Mikrostreulicht" verminderte Kontrast, sozusagen die nahezu rein optische Glaslinsen-Bildleistung ohne Fassungseinflüsse, also das Maximum, was die fassungslose Optik leisten könnte. Dann könnte man mit dem Test den wahrscheinlich oft viel stärkeren Fassungsstreulichteinfluß kaum erfassen, da könnten Sie gut recht haben, Herr Münzer. Aber probieren geht vielleicht über studieren, vergleichen und berichten Sie mal...
Vielleicht könnte man auch an ein neues Untersuchungsgerät, eine Art umgekehrten Augenspiegel mit konzentrischer (konfokaler? :-)) Lichtquelle denken, mit der man aus genügend großem Abstand im Dunkeln zugleich ins Objektiv hineinleuchtend und umgekehrt beobachtend durch das Glas schauen könnte. Dann würde man den Fernglashintergrund mit Testtafel vorwärts beleuchtet (Streulichtunterdrückung des Glases wirkt sich wie bei normalem Beobachten aus) und rückwärts beobachtend (Streulichteinfluß bei umgekehrter Strahlführung wegen großem Betrachtungsabstand und engem Winkel nun extrem unterdrückt) wahrnehmen... Ich weiß aber nicht, ob dann die Restreflexionen der Linsen- und Prismenflächen in Augenrichtung bezogen auf den engen Bildwinkle so hoch werden, dass es nicht funktionieren würde... Denn diese Restreflexionen, die bei normaler Beobachtung in Richtung Beobachtungsobjekt reflektiert werden, dürften bei normaler Beobachtung hauptsächlich schwach transmissionsvermindernd wirken, bei umgekehrter Beobachtung aber je nach dem wie gebündelt und gerichtet das künstliche Beobachtungslicht einfiele störend wirken. Man müßte also genügend diffuses Licht zum hineinleuchten verwenden, ob sich dass bei dem nötigen Abstand und der wahrscheinlich nötigen "Kleinheit" der künstlichen Lichtquelle machen ließe?
PS.: Yeah, Holger! Die Herleitungen zum Globuseffekt machen Spass - und Seitenhiebe wie "Luxus-Birder" natürlich auch:-) - freut mich dass es meine Spekulationen stützt.
Grüße
6-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.04.10 19:08.