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Klare Betonung unterschiedlicher Wellenlängen

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27. April 2010 07:47
Hallo Holger,

zu Deiner Vermutung: "Dann gibt es den anderen Kontrast, der mit diesem Streulicht nichts zu tun hat, mit Sicherheit aber irgendwie in Zusammenhang mit dem Farbton des Bildes steht, den man im Transmissionstest findet: Viele Leica-Fans behaupten ja, ihr Fernglas erlaube eine bessere Farbunterscheidung als etwa das Zeiss Victory FL (obwohl letzteres eine hoehere Transmission besitzt)." und Deiner später geäußersten Idee zum "Tuning" der Transmissionskurven fällt mir ein, daß Walter E. Schön die Effekte der wellenlängenabhängigen Transmissionsmaximierung bzw. dem "Tuning" der Transmissionskurve bei verschiedenen Fernglasmodellen schon einmal beschrieben bzw. erklärt hat.

Wir sehen Licht im vergleichsweise kleinen Wellenlängenbereich zwischen etwa 450 nm(Violett) und ca. 750 nm(Rot). Am empfindlichsten sind unsere Augen für Wellenlängen zwischen ca. 500 nm und 555 nm. Die besten Nacht- und Dämmerungsgläser, z.B. das 8x56 FL, kommen von Zeiss, deren Bild uns beim Schönschen Papiertest und bei der bestimmungsgemäßen Durchsicht als zart blau oder blaugrün erscheint, weil Zeiss wahrscheinlich das Maximum der Transmission in den Bereich kürzerer Wellenlängen am unteren Ende des o.g. Bereichs, für den unsere Augen am empfindlichsten und die für das Nacht- und Dämmerungssehen von entscheidender Bedeutung sind, gelegt hat. Manche werten den entstehenden Bild- bzw. Farbeindruck als blasser im Vergleich zu einem Leica, bei dem die Transmissionskurve des Geräts wohl im Bereich größerer Wellenlängen vorliegt, der entscheidend für das Sehen am hellen Tage ist *. Daher zeigt das Leica im Schönschen Papiertest und das Bild beim Fernsehen eine ganz leichte Gelb- oder Orangefärbung, die den Farbton wärmer macht und für viele Betrachter die Bildfärbung 'prächtiger' oder 'satter' erscheinen läßt. Die unterschiedlichen Wellenlängenbereiche für die maximale Transmission sind wohl durch die Absorption der verwendeten Gläser oder vielleicht auch durch spezielle Vergütungen(beim Leica evtl. auch durch die Verspiegelungsschicht oder vielleicht sogar durch den Phasenkorrekturbelag auf dem Prisma) bestimmt. Obwohl das Zeiss also die höhere Transmission hat, scheinen manche Beobachter das Mehr an Licht, das ihre Augen erreicht, am Tage nicht als Vorteil zu empfinden und loben das Bild im Leica als kontrastreicher.

Ob, wie von Dir vorgeschlagen, irgendwann einmal Filterelemente dem Benutzer das Tag-, Nacht- und Wetterlagentuning ein und desselben Geräts erlauben könnten, ohne daß der Beobachter einen in der entsprechenden Situation leistungsmindernden Transmissionsverlust hinnehmen muß, erscheint mir interessant. Aber ich glaube nicht, daß sich die großen deutschsprachigen Hersteller für solche 'Spielereien' des Kunden erwärmen können. Nintendo ist ja auch nicht in Europa entwickelt worden. Am ehesten vielleicht Nikon oder Canon, die diese Spielchen ja aus ihrer Fotoabteilung kennen, oder auch schon die elektronische Stabi-Technik auf Ferngläser übertragen haben. Ich könnte mir Filterbeschichtungen vorstellen, die ihren Durchlässigkeitsbereich abhängig von einer angelegten Spannung ändern. Da hätten wir dann am unteren Ende der Knickbrücke noch ein weiteres Rädchen, das vom Poti für die Filterspannung :-)


Viele Grüße ins helle China und versuch's vorerst einmal mit einer normalen Sonnenbrille!
Jan Münzer

*) Im aktuellen Heft der Zeitschrift Vögel(02/10) werden Transmissionskurven von 10x42-Ferngläsern dargestellt. Es handelt sich wohl um Messungen an diversen Gläsern verschiedener Hersteller in Labors von Leica, Minox und Zeiss. Die Transmissionskurve des Leica Ultravid 10x42 HD zeigt ihr absolutes Maximum von ca. 89% ** bei etwa 605 bis 610 nm, also im Grenzbereich zwischen Orange und Rot, wobei die Werte der Transmission zwischen etwa 560 nm bis 630 nm immer über ca. 88% liegen, dort also im Farbbereich von Gelbgrün, Gelb und Orange bis ins Rot hinein die maximale Lichtwellendurchlässigkeit des 10x42 HD vorliegt.

**) 89% beim Ultravid HD hören sich nicht gewaltig an, wenn man sich erinnert, daß für das 8x56 FL von Herrn Jülich ca. 92% oder 92,5% angegeben wurden, wenn ich mich richtig erinnere, und eine Jagdzeitschrift sogar von 94,5% schrieb. Aber so sind's halt die Jäger, tsssss... Aber auch die Herstellerangabe von 91% für die neuen SLC HD macht dann deutlich, wie gut dieser Wert vergleichsweise doch zu sein scheint. Wollen wir hoffen, daß im nächsten Heft von Vögel, in dem die Testserie fortgesetzt werden soll, auch die Ferngläser von Zeiss und Swarovski mit ihren Transmissionskurven auftauchen.

PS Die Veröffentlichung der Transmissionskurven ist m.E. ein wirklicher Gewinn für die optische Gemeinde. Wenn das so weitergeht mit den Artikeln von Stephan Gröhn, werde ich diese wieder mit Interesse lesen.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Wie erkenne und bewerte ich die einzelnen Faktoren?

Birger H. 1393 24. April 2010 20:24

So mach ich es:

Holger Merlitz 944 25. April 2010 03:12

Wie müßte eine Kontrasttesttafel denn aussehen?

Gunnar 922 26. April 2010 06:57

Feine Farbuebergaenge

Holger Merlitz 889 26. April 2010 08:09

Re: Feine Farbuebergaenge

Werner Jülich 905 26. April 2010 10:45

Gute Idee: Testtafeln, um den Schön'schen "Inverstest" auf Transmission zu erweitern

konfokal 1004 26. April 2010 15:45

Invers, revers oder vorwärts: Welchen Weg geht das Steulicht zum Auge?

Jan Münzer 1233 26. April 2010 16:49

Stimmt, das ist eine interessante Frage, über die

konfokal 840 26. April 2010 18:12

Klare Trennung unterschiedlicher Phaenomene

Holger Merlitz 974 27. April 2010 03:52

Klare Betonung unterschiedlicher Wellenlängen

Jan Münzer 1184 27. April 2010 07:47

Was sich verkaufen laesst ...

Holger Merlitz 884 27. April 2010 10:08

So können Sie vorgehen.

Werner Jülich 1044 25. April 2010 13:01

Re: So können Sie vorgehen.

Birger H. 896 25. April 2010 16:33

Re: So können Sie vorgehen.

Kritiker 915 25. April 2010 18:38



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