Lieber Herr Merlitz,
man kann den deutschen Optikherstellern jede Menge Versäumnisse vorwerfen, aber der Ausstieg aus der Produktion kleinerer Ferngläser mit Porroprismensystemen gehört erkennbar nicht dazu. Warum? Weil die verbliebenen Hersteller, die sich jetzt den Markt aufteilen können, trotz dieser komfortablen Situation nicht auf auskömmliche Stückzahlen kommen. Es ist in der Optikbranche nicht anders als sonst, der Markt entscheidet und in diesem Fall hat sich der Markt gegen die kleineren Porroferngläser entschieden. Gerade in der Klasse der 30/33 mm Ferngläser wird das Packmaß immer entscheidender, hinzu kommt dann noch, dass nach allen mir bekannten Untersuchungen der normale Fernglaskäufer die besonders großen Sehfelder überhaupt nicht realisiert. Es ist daher fraglich, ob ein 8x32 mehr gekauft würde, wenn die Sehfelder von 130-140 Meter auf 150-155 Meter anwachsen würden.
Ich kenne das 8x30 EII aus eigener Anschauung. Es ist ein gutes Fernglas mit wenigen, kleineren Schwächen, trotzdem aber mit rückläufigen Verkaufszahlen. Hier entscheidet der Markt.
Norbert Weigand