...und so möchte ich behaupten, dass niemand gestern unter gleichen Umständen z.B. die mehrere hundert Meter entfernten Seeschwalben ohne Spektiv hätte sicher bestimmen können. Da waren schon einige Jahrzehnte Erfahrung versammelt, und gestern haben wir z.B. für die Feststellung von ca. 50% aller von uns notierten Arten gar keine Optik benötigt.
Dieser Anteil sinkt aber drastisch, wenn die Gesänge oder Rufe fehlen, glauben Sie's mir. Teichrohrsänger und Sumpfrohrsänger sind, um nur ein Beispiel zu nennen, selbst dann nicht in jedem Fall sicher voneinander zu unterscheiden, wenn man sie in der Hand hat und vermessen kann.
Im Falle einer Bestimmung müssen wir übrigens einen "Steckbrief" schreiben, denn unsere Feststellung wird von den zuständigen Seltenheitenkommissionen überprüft werden. [Das beste wäre natürlich ein Fotobeleg, doch wäre niemand in der Lage, aus derartigen Entfernungen brauchbare Fotos zu machen. Soweit mir bekannt ist, sind übrigens unlängst in Deutschland etwa 30% aller in einem mehrjährigen Zeitraum eingereichten Beobachtungen seltener Vogelarten abgelehnt worden (was auch nicht heißen muss, dass die Bestimmung tatsächlich falsch war).]
MP
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.05.10 18:56.