Wie sollen wir von unserem Standpunkt aus beurteilen, ob ein solches Spiegelsystem notwendigerweise stoßempfindlich sein muß? Ingenieure sind pfiffige Leute, und ich bin sicher, daß es Lösungen gäbe. Daß man so etwas bei den Topherstellern bisher nicht wieder versucht hat, muß andere Gründe haben. Es scheint, daß die meisten Kunden heute nicht mehr so viel Wert auf Weitwinkel legen wie früher. Dazu kommt, daß weite Sehfelder jeden Hersteller vor enorme Probleme stellen. Wenn sich wirklich mal wieder jemand an ein Fernglas mit 70° oder mehr herantraut, dann tauchen sofort die Tests auf, in denen man dem Fernglas eine schlechte Randschärfe attestiert, ein preisgünstiges Fernglas der Marke XYZ mit 50° Sehfeld gewinnt dann diesen Test, es wird in den Foren endlos diskutiert, warum ein Fernglas mit schlechter Randschärfe und so viel Verzeichnung auch noch so teuer sein soll usw ...
Man hat es heute nicht mehr leicht, gegen den Strom zu schwimmen, selbst wenn man mit echten Verbesserungen glänzen kann. Die Tendenz geht immer mehr in Richtung Gleichheit, jeder Top-Hersteller hat sein 8x42, 10x42 und 8x32, es wird wenig mit alternativen Größen experimentiert, weil man Angst hat, nicht dabei zu sein, wenn man mal etwas anderes anbietet.
Viele Grüße,
Holger Merlitz