Heute nachmittag konnte ich erstmals das neue Zeiss 85 mit dem Vario 20-75x auf Wassergeflügel richten. Ich muss sagen, das Ergebnis fiel etwas ernüchternd aus:
Schärfe, Kontrast, Fokussierung - alles bestens, das kann man ja auch erwarten. Beim Einblick gab es jedoch ernste Probleme, denn es umgab das schöne Bild eine etwa bei 2/3 Gesichtsfeld beginnende, in der Vergütungsfarbe schimmernde rötliche Aura, welche bis zum Rand reichte und durch den Schleier die Beobachtung störte. Die Sonne o.ä. stand nicht im Rücken oder seitlich vom Beobachter. Um die Augen gelegte Hände liessen den Schimmer vollständig verschwinden - spielt da die LotuTec Vergütung mir einen Streich?
Weiterhin konnte bei etwas seitlichem Einblick festgestellt werden, dass unabhängig von der Vergrösserung der rechte Rand scharf war und der linke bei etwa 75% unscharf wurde. Dass Randschärfe nicht zu den Stärken der Zeiss Varios gehört, ist mir klar - aber dann bitte symmetrisch wie bei meinem alten Zeiss Vario 20-60x (ohne LotuTec).
Zudem konnte bei Höchstvergrösserung der Einblick über's gesamte Gesichtsfeld nur bei vollständig eingedrehter Augenmuschel erreicht werden. Der AP-Abstand scheint beim alten Vario überhaupt etwas generöser veranschlagt. Ich schaue mit weichen Kontaktlinsen (null Probleme). Was machen dann die Brillenträger?
Zu schlechter letzt fiel mir noch auf, dass neben der Austrittspupille je nach Vergrössserung variierend halbkreisförmig oberhalb der AP vier weitere kleine ovale 'APs' recht hell auftreten. Von meinem 20-60x kenne ich das nicht.
Morgen werde ich mal die beiden Zeiss Varios vergleichen. Da das neue ob seiner optischen Qualitäten hier schon bestens beleumundet ist, wäre es schon tragisch, wenn der mangelnde Einblick dieses Vergnügen vereiteln würde.
Ich habe auch genügend Astrookulare, um verschiedenste Einblickparameter erlebt zu haben - aber bei diesem 'Sahneteil' komme ich nicht recht weiter.
Gibt es schon ähnliche Erfahrungen optische Vorzüge vs. Einblickproblematik?
variationsreiche Grüße
Manfred Gunia