Hallo MP -
das Thema 'Ringe ablesen' hatten wir hier schon: mit dem Ergebnis, dass es ebenso viele Situationen geben wird, bei denen der (relativ bescheidene) Vergrösserungsgewinn von 60x auf 75x zum Erkennen ausreicht, wie es Situationen geben wird, bei denen man auf eine Festbrennweite zurück greifen müsste (z.B. Vixen LV oder TV Radian von 4mm oder 5mm Brennweite). Ob die Luft dann bei Tagbeobachtungen mitspielt oder ob jemand das Okular ständig neben dem Zoom mitführt, lassen wir mal aussen vor.
Der wohl von den meisten Nutzern des neuen Zoom genannte Vorteil gegenüber dem alten 20-60x liegt wohl eher in dem verbesserten Kontrastverhalten im Bereich von 50-60x, also wo das 'alte' schon (etwas) einbricht. Dass dann damit Sichtungen bei sagen wir > 55x möglich sind, bei denen das ältere Vario durch ein etwas flaueres Bild schon Probleme bereitet, das ist der eigentliche Vorteil des 'Angeberokulars'.
Ich hatte heute einen Weissstorch (Brutvogel) auf einem Horst nahe unserer Ortschaft, welcher statt der ablesefreundlichen ELSA-Ringe einen Metallring trug (P9050). Steht die Sonne orthogonal zur Ringoberfläche (also morgens) ist noch Kontrast für die grossen Zahlen da. Da gibt es aber noch etwas ein Drittel so grosse Ziffern, welche erst bei 75x (relativ) sicher zu erkennen waren - bei 60x war z.B. das 'C' vom 'O' noch nicht unterscheidbar.
Sind ELSA-Ringe jedoch verkotet oder sonst wie verschmutzt, ist das neue Vario allerdings auch machtlos. Auch umher schreitende Weissstörche (Ciconiiformes --> Schreitvögel) bringen einen manchmal zur Weissglut…
bescheidene Grüße
Manfred Gunia