Da ich hier meinen Namen lese - ich habe diesen Thread wohl zu schnell ueberflogen, daher weiss ich nicht genau, wo denn nun dieses Haar herkam. Egal: Problematisch wird es nur in unmittelbarer Naehe der Bildebene, und das waere am Prismenausgang (und nicht am Prismeneingang). Ich wuerde das Spektiv erst einmal benutzen, und beizeiten mal reinigen lassen, solange es die Garantie noch zulaesst.
Ich habe einst am Indian Institute of Astrophysics in Bangalore gearbeitet, und die hatten, weit draussen in der Wildnis, ein Observatorium mit einem 2.2 Meter Teleskop, mit dem die Astronomen sowie die Studenten der Uni Bangalore ihre Beobachtungen durchfuehrten. Dieses Observatorium war unter uns Mitarbeitern - auch den Nicht-Astronomen - ein beliebter Ausflugsort, an dem man dem Laerm und Smog Bangalores fuer ein Wochenende entfliehen konnte, und so war auch ich einige Male dort und habe mir die Zeit mit den Astronomen vertrieben. Der Hauptspiegel dieses Teleskops war uebersaet mit Klecksen - Vogelscheisse! Die Schwalben bauten ihre Nester vorzugsweise in der Kuppel des Observatoriums, auch im Gestaenge des Tubus, von dem aus ganze Nester inklusive Eier gelegentlich ihren Weg auf den Spiegel fanden. Die optische Leistung des Teleskops blieb nach Angaben der Astronomen von all dem so gut wie unangetastet, einmal pro Jahr wurde der Spiegel gereinigt, alle 10 Jahre neu beschichtet.
Ich hatte mal ein russisches Fernglas mit Spinnweben inklusive einer mittlerweile konservierten Spinne im Tubus.
Also - locker bleiben - ein Haar gibt dem Instrument seinen Charakter, duerfte dessen optische Leistung aber nicht mindern.
Viele Gruesse,
Holger