Weil Eigenkonstruktionen, dort wo überhaupt möglich, mich mehr ansprechen als käufliche Fertigprodukte, bin ich eher selektiver Forumsteilnehmer. Daran muss ich zwischendurch erinnern, weil auch mir bewusst ist, dass dieses Forum eigentlich weniger als gemeinützige, denn als gemässigt kommerzielle Veranstaltung gedacht ist.
Diese Einleitung sei vorangestellt, weil ich behaupte, dass im vorliegenden Fall eine wirklich gewichts- und funktions- optimierte Fernrohr-Einbeinstativ-Kombination aus käuflichen Einzelkomponenten nie an eine integrierte Sonderkonstruktion herankommt:
Das russische Fernrohr 33T20x50 auf einem Eigenbau: Schnellwechselkupplung-Stativkopf (in einer Ebene schwenkbar), auf einem 3fach Teleskopbein, (von einem 3Beinstativ kannibalisiert), wiegt insgesamt nur 1050g, also bis gegen die Hälfte vergleichbarer Kombinationen!
Ich vermute, ohne dies bisher nachgeprüft zu haben, dass die Bauweise trotz zusätzliche Länge dieses Auszugfernrohrs (Umkehrlinsen und etwas zusätzliches Tubusrohr), sich gewichtsgünstiger als Prismen in einem voluminöseren Gehäuse auswirkt (oder zumindest so gebaut werden könnte).
Hauptgrund für die Wahl eines (optisch zwar nicht auf aktuellem Stand befindlichen) Auszugsfernrohres war jedoch, dass in dieser Anwendung ein möglichst grosses Massenträgheitsmoment aus Stabilitätsgründen besonders vorteilhaft ist. Die beim Auszugsfernrohr weiter vom Schwerpunkt entfernte Masse reduziert die Zitterneigung des Geräts. Eine Tatsache die überzeugte Auszugsfernrohr-Nutzer ja so weit treiben, dass sie oft auf ein Stativ ganz verzichten. Wegen minimalem Gesamtgewicht und maximalem Massenträgheitsmoment, lässt sich die hier vorgestellte Eigenbau-Kombination (mit eingeschobenem, fernrohparallel geschwenktem) Stativ erstaunlich gut auch freihändig benutzen.
Einer der wenigen angebotenen reinen Neigeköpfe, der robuste 234 (RC) von Manfrotto ist für die ohnehin
beschränkt erreichbare Stabilität von Fernrohr auf Einbeistativ nutzlos überdimensioniert.