Hallo Mathias,
ueber manches komme ich noch nicht hinweg. Das Auge bildet bei Pupillenweiten unter 2.5mm idealerweise beugungsbegrenzt ab. Das waeren bei Punkquellen, 511nm Wellenlaenge und 2.5mm Pupille etwas ueber 50 Bogensekunden. Gut, mit der statistischen Methode kann unsere Wahrnehmung die Punkte auch bei geringeren Abstaenden noch mit einiger Wahrscheinlichkeit trennen. Verstanden.
Nun kann ja keine Optik besser abbilden als beugungsbegrenzt. Wenn wir also fordern, dass das Fernglas nach Abblenden auf 2.5mm Austrittspupille beugungsbegrenzt sein soll, dann haben wir alles getan. Unsere Wahrnehmung kann dann den Rest der Arbeit uebernehmen und die effektive Aufloesung noch weiter herunterdruecken.
Mit anderen Worten: Wuerden wir vor dem Normungsausschuss vorsprechen, um dort eine neue ISO Norm vorzuschlagen, dann waere es sinnlos, hier Aufloesungen von 30" zu verlangen (geht physikalisch nicht), nur weil unsere Wahrnehmung durch Datenverarbeitung in diese Bereiche kommt. Denn sie schafft das so oder so, auch mit dem virtuellen Bild des Fernglases, das im Idealfall nahezu beugungsbegrenzt ist.
Kurz: Die neue ISO Norm muss lauten: Bei AP < 2.5mm brauchen wir eine beugungsbegrenzte Abbildung.
Viele Gruesse,
Holger