Liebe Forumsteilnehmer,
der Titel dieses Forums lautet eigentlich "Fernglas - Spektiv - Tagesbeobachtung", und der konkrete Thread heisst "Leica Ultravid 8x20".
Wollen wir demnach nicht lieber zum Thema schreiben, statt persönliche Befindlichkeiten auszutauschen ?
Ich kenne das Nikon leider nicht, aber ich kenne die folgenden 4 Kompaktgläser recht gut:
- Leica Ultravid 8x20
- Leica Trinovid 8x20
- Zeiss Victory 8x20
- Habicht 8x20 (seit 2013 von Swarovski nicht mehr vertrieben).
Meine bescheidene Meinung zu diesen Gläsern:
Auflösung / Kontrast, geschätzt mit USAF 1951:
Gewinner ist das Ultravid, 2. das Trinovid, 3. Zeiss, 4. Habicht.
Helligkeit / Transmission (geschätzt):
1. Platz Ultravid, 2. Zeiss, 3. Trinovid, 4. (mit etlichem Abstand) Habicht.
Gegenlichtempfindlichkeit / Streulichtresistenz:
Alle zeigen mehr oder weniger Reflexe (kein Wunder bei den engen Tuben, da ist saubere Abschirmung vermutlich recht schwierig), am besten schneidet aus meiner Sicht das Zeiss ab.
Sonstige Effekte an hellen Punktlichtquellen:
Das Zeiss zeigt die Spikes an der Dachkante etwas ausgeprägter als die anderen (Schliff der Dachkante bei Leica und Swaro besser ???)
CA Korrektur:
Bester Ultravid, 2. Trinovid, 3. Zeiss, 4. Habicht.
Gehäuse / Mechanik usw.:
Hier dürften perönliche Vorlieben mal dem einen, mal dem anderen Glas den Vorzug geben. Das Zeiss hat aus meiner Sicht mit seinem Mittelgelenk die robusteste Konstruktion, lässt sich dafür nicht so klein zusammenfalten wie die anderen. Das Trinovid ist zwar gummiarmiert, aber ausgerechnet wichtige Stellen wie die Objektivfassungen sind nicht gummiert, die Armierung ist also wohl mehr optisch als mechanisch wirksam. Das Ultravid ist ein schönes Glas, aber die Dioptrieverstellung mit dem Knopf unten ist für mich persönlich schlechter gelöst als diejenige der anderen Gläser. Das Swaro macht einen etwas "betagten" Eindruck, ist nicht so hell wie die anderen und hat auch ein leicht gelbliches Bild, aber ist unübertroffen in der Eleganz und Schlichtheit des Designs.
Mein Wunsch-Kompaktglas wäre daher wie folgt zu fertigen:
Im Design des Habicht ein Gehäuse mit der Mittengelenk-Mechanik des Zeiss herstellen und die Optik des Ultravid sowie die Dioptrieverstellung des Trinovid einbauen.
Und doch … würde sich denn der Aufwand überhaupt lohnen ? Wenn ich denke, dass ich mit dem € 98.- Olympus DSP I 7x35 in den meisten Beobachtungssituationen mehr sehe als in jedem der obigen, vielfach teureren Kompaktgläser ….. vom Vergleich mit wirklich guten 8x30er oder 8x40er Ferngläsern gar nicht zu reden ….
:-)
Viele Grüsse. Pinac