Hallo,
ich habe mir in den letzten Wochen ein paar "Kleinigkeiten" gekauft, oder angesehen kann über ein paar Erfahrungen zu den Geräten berichten.
Zunächst das Docter Mono 8x21:
Docter Mono 8x21C
Das Mono hat als besonderen Vorteil: Es ist klein und leicht und in jeder noch so kleinen Tasche zu verstauen.
Es ist dabei kein reines Spielzeug. Die Vergütung der Linsen macht einen sehr guten Eindruck und die Mechanik funktioniert sehr gut. Der Augenabstand ist gering und dürfte für Brillenträger daher zu klein sein.
Man muss ein bischen "tüfteln" um eine richte, "zitterfreie" Haltung und einen guten Einblick zu haben, aber dann zeigt das Bild durchaus eine ernsthafte Qualität. Das Bild ist in der Mitte ansprechend scharf und recht farbrein, das letzte Drittel wird aber zunehmen unschärfer.
Kann man sich mit dem kleinen, fummeligen Ding arrangieren, bekommt eine brauchbare Abbildung. Als kleines Fernrohr für immer dabei ist es durchaus zu gebrauchen und auf jeden Fall besser, als wenn man gar keine Optik dabei hat... ;-)
Die mitgeliefert Ledertasche ist jedoch recht untauglich und fusselt stark.
Desweitern suche ich noch ein kleines Binocular für einen Segeltörn. Dabei muss dieses Glas recht robust sein und möglichst druckwasserdicht, damit man Salz und Schmutz unter fliessendem Wasser abspülen kann. Das Glas wird von fünf Männern an Bord sicher gerne hin- und her gereicht und sollte daher nicht nicht zu teuer sein. Ich möchte aber auch kein Riesen Marineglas mitnehmen (Ich hätte noch ein 10x50 Marineglas und ein Fujinon 16x70 Marine zur Verfügung).
Also: klein, leicht, robsut, wasserdicht und günstig im Preis: Meine Wahl fiel auf ein 8x25 Dachkantprismenglas.
Auf zwei Modelle hatte ich mich schließlich eingeschossen:
Ein Meopta Meosport 8x25:
Meosport 8x25
Und Eschenbach Trophy 8x25ED:
Eschenbach Trophy ED
zum Eschenbach:
ED-Optik, dieelektrische Prismenvergütung, Gesichtfeld von 144m/1000m, 10 jahre Garantie, Made in Germany... Das alles zu einem Marktpreis von ca. 180€. Das hört sich eigentlich im Vergleich zum Meopta super an!
Meopta Meosport 8x25: 110m /1000m, nix ED, nix dieelktrisch etc...
In der Papierform hört sich das Eschenbach wie der klare und eindeutige Sieger an.
Das Eschenbach ist filigran und edel und hat einen Doppelknick. Aber der Pupillenabstand ist recht gering, die Scharfstellung braucht zu viele Umdrehungen und es scheint das man öfter hin- und her drehen muss um den richtigen Fokus zu finden. Eventuell werden linker und rechter Tubus nicht immer gleich scharfgestellt. Der Fokussierknopf liegt für mich nicht gerade ideal in der Bedienung und sollte wohl am besten mit Daumen und Zeigefinger bedient werden. Das Bild ist sehr farbrein, auch noch Richtung Rand, der allerdings nach ca. 2/3 immer unschärfer wird. Auf der Rückseite kann man erkennen wie zwei Metallschieber sich hin- und her bewegen beim fokussieren.
Das Meosport 8x25 wiegt mehr, hat nur eine Knickbrücke und sieht ein bischen aus, wie ein "erwachsenes" Fernglas und es fühlt sich auch in der Bedienung so an. Der Augenabstand ist mit 18mm komfortabel und die ganze mechanische Austattung liegt in der Robustheit eine ganze Klasse höher als das eher feine Eschenbach. Alle beweglichen Teile fühlen sich spielfrei und fest an. Die Fokussierung ist mit weniger Udrehungen zu erreichen und man findet den scharfen Punkt schneller. Das Meosport ist mit 5m Druckwassertiefe angegeben, das Eschenbach mit 1m.
Das Meosport ist nicht ganz so farbrein wie das Eschenbach, aber in der Mitte ist nicht viel Farbe zu sehen, erst am Rand wird die Farbe deutlich. Auch das geringere Gesichtsfeld mit nur 110m fällt einem nicht so negativ auf, wie es die Zahlen zunächst vermuten lassen. In der Mitte schenken sich die beiden in Punkto Schärfe nichts. Aber diesen Fokus findet man im Meosport viel schneller und bequemer. Die Reflesxionen im Gegenlicht sind etwas diffenrenzierter zu betrachten. Licht oberhalb des Bildes sorgt im Eschenbach für mehr störenden Schleier, als im Meopta. Der Mond erzeugt allerdings im Meopta starke Reflexe im Bildfeld, während das Eschenbach den Mond sehr schön ohne Reflexe im Bildfeld zeigt. Allerdings wird dieses Glas nur sehr selten auf den Mond gerichtet, dafür habe ich andere Gläser.
Trotz der klaren "Papierniederlage" etwas überraschend, habe ich mich für das Meopta Meosport entschieden. Es ist leichter handhabbar, auch für fremde und meine Kinder, es ist robuster, es hat tolle, praxistaugliche Schutzkappen für die Okulare und Objektive. Für meinen Anlass "Segeltörn" ist es daher das bessere Glas. Kleiner, zierlicher und eleganter ist das Eschenbach, aber es ist eben auch fipsiger und defizieler in der Bedienung und ich hatte das Gefühl, dass die Fokussierung nicht genau für beide Tuben gleich funktioniert.
Was fiel noch auf:
-Das Meopta hat nicht 3m Naheinstellgrenze, sondern etwa 1,4m - grandios damit Hummeln zu beobachten! Das Eschenbach ist hier ähnlich gut, aber die Fokussierung braucht hier zu lange.
- Insgesamt bin ich erstaunt, was diese Gläser für "nur" ca. 140 bis 180 Euro leisten.
Aber nimmt man nach der ganzen Testerei nochmal zum Vergleich sein Conquest HD 8x32 zur Hand, dann merkt man auf den ersten Blick, dass diese 8x25 Gläser damit nicht mithalten können.
Für meinen Zweck "Segeltörn" ist das Meopta die bessere Wahl, aber auch das Eschenbach bietet mit anderem Schwerpunkt viel. Nach dem Segeltörn ist es dafür gedacht, auch mal den Kindern (10/12Jahre) ein Fernglas mitgeben zu können, oder im Autofach als "immer dabei Glas" zu dienen . Für all diese Zwecke ist mir mein Zeiss 8x32 oder mein Nikon 8x30 EII zu schade oder zu teuer.
Viele Grüße,
Werner
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.08.15 18:06.